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Unerschütterlicher und unverbesserlicher Waffen-Lobbyist: Charlton Heston, Langzeit-Präsident der amerikanischen National Rifle Association

Foto: Reuters/Stapleton
Boston/Leipzig - In den USA wurde erstmals statistisch nachgewiesen, dass verbreiteter Waffenbesitz in Privathaushalten zu höheren Suizidraten führt. So weist die Selbstmordstatistik in den US-Bundesstaaten mit der größten Schusswaffenverbreitung etwa doppelt so viele Fälle auf wie die der Staaten mit geringster Waffendichte. "In einem Land, in dem mehr als die Hälfte aller Selbstmorde mit Waffen ausgeführt werden und gleichzeitig mehr als ein Drittel aller Haushalte eine Waffe besitzt, kann man nicht über Suizid reden und das Thema Waffen dabei ausklammern", meint Studienautor Matthew Miller von der Harvard School of Public Health (HSPH). Den Zusammenhang der höheren Suizidrate mit überdurchschnittlich verbreitetem Waffenbesitz sehen die Wissenschaftler in der hohen Todesrate, die Suizidversuche mit einer Waffe aufweisen. Diese machen in den USA nämlich gerade fünf Prozent aller Selbstmordversuche aus, enden aber in 90 Prozent der Fälle tödlich. Die vergleichsweise verbreitete Einnahme von Medikamenten, die in 75 Prozent aller Suizidversuche zum Tragen kommt, endet den Wissenschaftlern zufolge hingegen nur in drei Prozent aller Fälle tödlich. Die Studienautoren raten Waffenbesitzern deshalb zum völligen Waffenverzicht bzw. fordern diese eindringlich zu einer sichereren Verwahrung auf. Damit könnten gerade suizidgefährdete Jugendliche besser geschützt werden, so die Schlussfolgerung. (pte)