Rom - Insgesamt 19 internationale Produktionen konkurrieren bei den Filmfestspielen in Venedig (30. August bis 9. September) um den Goldenen Löwen. Das teilten die VeranstalterInnen am Freitag in Rom mit. Einziger Hollywood-Altmeister im Wettbewerb ist Robert Altman; ansonsten sind diesmal viele europäische NewcomerInnen vertreten. Aus Österreich wurden zwei Dokumentarfilme, die sich auf die aktuelle politische Situation beziehen, in die Festival-Sektion "New Territories" eingeladen. "Shooting Star"-Schauspielerin Nina Proll ("Nordrand", "Die Fremde") wurde in die Kurzfilm-Jury von Venedig berufen. Chance für Unbekannte "Es ist essenzielle Aufgabe dieses Festivals, auch unbekannten Regisseuren eine Chance zu geben und sie bekannt zu machen", sagte Festival-Direktor Alberto Barbera. In Venedig solle das zeitgenössische Kino "mit seinen verschiedenen Seelen und Erfahrungen" gezeigt werden. Zahlreiche junge AutorInnen und aufstrebende RegisseurInnen seien RepräsentantInnen der "erforderlichen Erneuerung". Die Filmbranche stehe vor dem tief greifendsten Wandel ihrer Geschichte, sagten die VeranstalterInnen mit Blick auf die "digitale Revolution". Stargast Sharon Stone Als Stargast auf dem Lido wird US-Schauspielerin Sharon Stone erwartet. Die Hauptdarstellerin aus dem Kultfilm "Basic Instinct" soll zum Auftakt ihrem Hollywood-Kollegen Clint Eastwood den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk überreichen. Außerdem wird mit internationalen Stars wie Johnny Depp, Richard Gere, Harrison Ford und Michelle Pfeiffer gerechnet. Der 70-jährige Eastwood wurde vor allem als Westernheld und Polizeidetektiv ("Dirty Harry") bekannt. Außer Konkurrenz läuft zum Auftakt sein Film "Space Cowboys", in dem er neben Tommy Lee Jones, James Garner und Donald Sutherland spielt. Ebenfalls außerhalb des Wettbewerbs präsentieren sich die Altmeister Woody Allen ("Small Time Crooks"), Claude Chabrol ("Merci pour le chocolat") und Martin Scorsese ("Il dolce cinema"). Präsident der internationalen Jury ist in diesem Jahr der US-Regisseur Milos Forman (68). Der gebürtige Tscheche wurde für Filme wie "Einer flog über das Kuckucksnest" oder "Amadeus" mehrfach mit dem Oscar ausgezeichnet. Österreich Die beiden österreichischen Filmdokumentationen sind nach Angaben der Austrian Film Commission "Wahlkämpfer 2000" von Helmut Grasser (Allegro Film) und "Zero Crossing" von Johannes Holzhausen (Navigator Film). Grassers "Wahlkämpfer" ist die aktualisierte Version einer Dokumentation aus dem Jahr 1993, die jene zu Wort kommen lässt, die Jörg Haiders damalige Wahlerfolge möglich machten. Holzhausens "Zero Crossing" wurde im Rahmen der heurigen "Diagonale" in Graz uraufgeführt und zeichnet in zahlreichen Einzelgesprächen ein Stimmungsbild darüber, was sich in Österreich seit dem 4. Februar verändert hat. (APA/dpa)