Hannover - Die erste "Internationale Frauenuniversität" (ifu) in Deutschland mit fast 1.000 Studentinnen aus 115 Ländern ist am Freitag in Hannover von der deutschen Wissenschaftsministerin Edelgard Bulmahn eröffnet worden. "Mit der ifu geht ein weltweites Signal für die Gleichberechtigung von Frauen in Wissenschaft und Forschung aus", sagte die SPD-Politikerin. 100 Tage lang werden sich die Studentinnen und die 230 Dozentinnen des Expo-Projektes ifu interdisziplinär mit den Themen Arbeit, Körper, Migration, Wasser, Information und Stadt auseinander setzen. "Spitzenforschung braucht weltweit mehr Wissenschaftlerinnen an der Spitze", betonte Bulmahn. Nur knapp zehn Prozent aller Professuren an deutschen Hochschulen seien mit Frauen besetzt. Der bevorstehende Generationswechsel an den Universitäten müsse genutzt werden, um mehr Professorinnen zu berufen. Stipendium für 60 Prozent der Teilnehmerinnen Das deutsche Wissenschaftsministerium fördere dieses bundesweit einmalige Hochschulprojekt am Hauptstandort Hannover und in Hamburg, Suderburg und Kassel mit sechs Millionen Mark (3,07 Mill. Euro/42,2 Mill. S). Bulmahn erläuterte, dass 60 Prozent der Studentinnen aus Entwicklungsländern und den GUS-Staaten kommen, 20 Prozent aus Deutschland und 20 Prozent aus anderen Industrieländern. Rund 60 Prozent der Teilnehmerinnen hätten ein Stipendium erhalten. ifu-Präsidentin Ayla Neusel betonte zur Eröffnung, die Frauenuniversität sei eine Forschungsuniversität. Im Mittelpunkt stehe der Anspruch, "ein radikal verändertes Wissenschaftskonzept" zu schaffen. Es gehe um gesellschaftlich brisante und wissenschaftlich relevante Themen. Die Frauen an der ifu mischten sich ein in die Wissenschaften. "Dabei stellen sie andere Fragen als die herkömmliche Wissenschaft und suchen eigene Antworten", sagte die Professorin. (APA/AP)