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Beim Einfrieren werden die Eizellen in flüssigen Stickstoff getaucht, was man als Vitrifikation bezeichnet. Dadurch wird die Bildung von Eiskristallen verhindert, die ansonsten die Eizellen zerstören können.
Foto: REUTERS/Alessandro Bianchi
Sacramento - Zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten hat eine Frau mit Hilfe von gefrorenen Eizellen und gefrorenem Sperma ein Kind bekommen. Die 36 Jahre alte Adrienne Domasin brachte am Mittwoch im kalifornischen Mission Viejo ihren Sohn Noah Peter zur Welt. Sie hatte an einer Studie einer Fruchtbarkeitsklinik teilgenommen, weil sie sich eine Behandlung nicht leisten konnte. Ärztinnen und Ärzte hatten bei ihr einen Verschluss der Eileiter diagnostiziert.

Erfolgaussichten sehr gering

Normalerweise lassen Frauen Eizellen einfrieren, wenn sie vor einer Behandlung stehen, die eine Unfruchtbarkeit zur Folge haben könnte. Jedoch gebe es auch Frauen Mitte 30, die dies wünschten, weil sie erst später Kinder bekommen wollten, sagte Domasins behandelnde Ärztin Jane Frederick. Die Erfolgaussichten sind mittlerweile nicht mehr gering, da durch das Vitrifikation genannte Verfahren verhindert wird, dass Eiskristalle die Struktur der Eizellen beschädigen können. Sperma wird schon seit Jahrzehnten eingefroren. Dennoch, der Professor für Reproduktionsmedizin Richard Paulson erklärte, weltweit seien nur 200 Fälle von Schwangerschaften durch gefrorene Eizellen bekannt. Von anderen Fällen, in denen auch das Sperma eingefroren gewesen sei, habe er nicht gehört.

Prozedere

Domasin erhielt zunächst Medikamente, um die Eiproduktion in ihrem Körper anzuregen. Die Eizellen wurden ihr dann entnommen und eingefroren. Vier Monate später wurden die Zellen mit zuvor eingefrorenem Sperma befruchtet und ihr wieder eingesetzt. (APA/AP/red)