"Sekundenschlaf"
Immer häufiger tauche in Medien der Begriff "Sekundenschlaf" und dadurch verursachte Verkehrsunfälle auf. "Sekundenschlaf ist immer ein Ausdruck von zu großer Müdigkeit", sagte Präsidentin Birgit Högl von der Medizinischen Universität Innsbruck. Gründe könnten eine Schlafapnoe, Schlafmangel - zum beispiel auf Grund eines verschobenen biologischen Rhythmus - oder Narkolepsie sein. Letztere werde oft nicht erkannt, weil Betroffene zum Beispiel auch nicht schnarchen und genügend schlafen, erklärte Högl. Man nehme an, dass etwa 4.000 Österreicher betroffen sind. In diesem Zusammenhang müssten auch Polizeibeamte besser geschult werden, meinte Generalsekretär Wolfgang Mallin vom LKH Hörgas-Enzenbach nördlich von Graz.
"Man könnte sagen, ab dem 50. Lebensjahr schnarcht halb Österreich", so Mallin. Heilung gebe es zwar keine, aber eine lebenslange Therapie. Partner von "Schnarchern" bekämen etwa ein bis zwei Stunden weniger Schlaf, berichtete Högl.
Nicht ernst genommen
Es gebe auch eine Tendenz, Schlafstörungen zu bagatellisieren. Offenbar gehöre es zum Life-Style, mit wenig Schlaf auskommen zu können, meinte Högl. Vor allem bei Frauen würde zum Beispiel Müdigkeit viel häufiger als Depression abgetan. Beim so genannten Restless Legs Syndrom (der Drang, die Beine und manchmal auch die Arme zwanghaft bewegen zu müssen, Anm.) sei das weibliche Geschlecht doppelt so oft betroffen wie Männer. Bei Schlafapnoe seien Männer häufiger betroffen, mit dem Wechsel würden die Frauen "aufholen".
Unbedingt abklären