Wien - An Kritik ist Peter Schütz, der Gründer des Trainingszentrums für Neurolinguistisches Programmieren (NLP) und Neurolinguistische Psychotherapie (NLPt) gewöhnt. Die Vehemenz der Ablehnung gegen die Anerkennung seines Instituts als Ausbildungseinrichtung hat ihn aber doch überrascht. Dass der Psychotherapiebeirat aus Protest seine Ausschüsse ruhend gestellt hat, findet Schütz "traurig und unprofessionell".

Zugelassen

Wie berichtet, blieb der umstrittenen NLPt-Methode die Ausbildungsberechtigung verwehrt, bis im Jänner Maria Rauch-Kallat (VP) ausgerechnet am letzten Tag ihrer Amtszeit als Gesundheitsministerin per Bescheid überraschend das Trainingszentrum fürs Fachspezifikum zuließ. "Ich habe von meinem politischen Recht gebraucht gemacht", bestätigte Rauch-Kallat Freitag auf Anfrage des Standard. Neue Gutachten und eine verbesserte NLPt-Qualitätssicherung hätten sie dazu bewogen.

Dass ihre Entscheidung, wie in Internetforen kolportiert, damit zusammenhänge, dass sie selbst oder ihre Tochter NLP-Ausbildungen hätten, seien böse Gerüchte, so Rauch-Kallat: "Weder ich noch meine Tochter sind NLP-Coaches." Im Büro von Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (VP), die vom Beirat aufgefordert worden war, die NLPt-Zulassung auszusetzen, hieß es, der Bescheid sei rechtskräftig. "Das Verhalten des Beirates ist ein falsches Signal", kritisierte Kdolsky-Sprecher Lukas Pohl und appellierte an die Gesprächskultur unter Psychotherapeuten. (Michael Simoner, DER STANDARD print, 14.4.2007)