Correa will Rechte der Parlamentarier beschneiden
"Lasst uns mit dieser Versammlung nach vorne schreiten, damit wir eine wirklich repräsentative Demokratie bekommen", sagte Correa nach seinem Sieg. Er will die Rechte der Parlamentarier beschneiden, die bei vielen Ecuadorianern als korrupt verschrien sind: Die Abgeordneten sollen weniger Einfluss zum Beispiel auf die Justiz ausüben können.
Ziel ist es Correa zufolge, die Stabilität in dem südamerikanischen Land zu erhöhen. Die Parlamentarier hatten in der Vergangenheit maßgeblich dazu beigetragen, dass in den vergangenen zehn Jahren drei Präsidenten vorzeitig entmachtet wurden.
Warnung vor autoritärem Regierungsstil
Correa will mit einer Verfassungsänderung die Rechte der Parteien im Parlament beschneiden, die er für die Probleme des verarmten südamerikanischen Landes verantwortlich macht. Kritiker warnen jedoch, die Politik des im vergangenen November gewählten Präsidenten ähnele zunehmend dem autoritären Regierungsstil des venezolanischen Staatschefs Hugo Chavez. "Das ist kein Projekt für eine bessere Demokratie. Das ist ein Projekt, um mehr Macht anzuhäufen", warnte der ehemalige ecuadorianische Präsident und Intellektuelle Oswaldo Hurtado.
Weltbank-Vertreter soll des Landes verwiesen werden
Correa hat indessen die Ausweisung des Weltbank-Vertreters aus Ecuador wegen "Erpressung" angekündigt. 2005, als er unter Präsident Alfredo Palacio Wirtschaftsminister war, habe der Repräsentant der Weltbank in Quito einen bereits zugesagten Kredit in Höhe von 100 Millionen Dollar (73,9 Millionen Euro) ohne Erklärungen zurückgehalten, sagte Correa am Sonntagabend (Ortszeit) in der Stadt Guayaquil im Südwesten des Andenlandes. Die Ermittlungen in dieser Angelegenheit, die mit Maßnahmen im Erdölsektor zusammenhingen, gingen weiter. "Wir lassen uns von niemandem erpressen", fügte Correa hinzu.