Der ORF hatte zur vorverlegten Geisterstunde ins Haashaus am Stephansplatz geladen, um 100 Tage rot-schwarze Koalition und das neue ORF-Diskussionsformat "Im Zentrum" mit den Parteichefs abzufeiern. Offenbar trunken ob der Feierlichkeit tauchte die Kamera regelmäßig und unmotiviert ab ins blau-schwarz verspiegelte Dunkel, rauschte wie verrückt von außen um den Glaskobel herum, um gleich wieder ins düster berdrohliche Innere zu schwenken. Die von Diskussionsleiter und Infochef Elmar Oberhauser uninspiriert eingeleitete und sich dann selbst überlassene Diskussionsrunde färbte vor allen auf Van der Bellen ab: Der grüne Parteichef wirkte müde und gelangweilt wie schon lange nicht. (mue)
Gemächliche "Vera"
Unterhosen im Kleiderschrank gab's diesmal anders als bei Dieter Chmelar vor drei Jahren nicht zu sehen. Rainhard Fendrich wirkte auffallend entschleunigt, demonstrierte nach Drogenentzug Reue und brauste im Motorboot als ganz Neuer aufs offene Meer. An seiner Seite: "Vera exklusiv".
"Menschen im Gelingen" zeigt die neue Sendung, was hinterhältig genug ist, setzt das glückende Leben hier vorangehendes Misslingen voraus. Bei Fendrich wurden Sünden aufgezählt. "Weißt du, was ein Bankauszug ist?", prüfte die strenge Fee den einst naiven und jetzt im mitten im Leben stehenden Barden: "Jetzt schon!"