Exporterfolg: Ulrich Seidls "Import Export"

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Wien/Paris – Der österreichische Film bleibt auf Großfestivals erfolgreich: Ulrich Seidls neuer Film, "Import Export", wird in Cannes im Wettbewerb um die Goldene Palme konkurrieren. Der Film, den Seidl gerade in Bern postproduziert, parallelisiert die Geschichten einer ukrainischen Krankenschwester, die nach Österreich kommt, und eines arbeitslosen Wieners, der in Osteuropa sein Glück versucht. "Import Export" ist Seidls erster Kinofilm nach "Hundstage", der vor sechs Jahren in Venedig prämiert wurde.

Erstmals in Cannes vertreten ist auch der türkisch-deutsche Regisseur Fatih Akin ("Gegen die Wand"), der in "Auf der anderen Seite" das Schicksal von sechs Personen miteinander verknüpft. Zu den Veteranen an der Croisette gehört dagegen Wong Kar-wai, der die 60. Ausgabe des Festivals am 16. Mai mit "My Blueberry Night" eröffnen wird: Neben der Jazzsängerin Norah Jones agiert darin der Brite Jude Law. Quentin Tarantino präsentiert mit dem Horrorspektakel "Death Proof" seinen Teil zum Gemeinschaftsfilm "Grindhouse".

Aus den USA nehmen außerdem David Fincher mit "Zodiac", die Coen-Brüder mit "No Country for Old Men" sowie Gus Van Sants Skaterdrama "Paranoid Park" am Rennen um die Goldene Palme teil. Weitere europäische Kandidaten sind u. a. die neue Arbeit des Bosniers Emir Kusturica, "Promise Me This", Catherine Breillats Drama "Une vieille maitresse", Alexander Sokurovs "Alexandra" und Christian Mungius "4 luni, 3 saptamini si 2 zile".

Die zwei asiatischen Wettbewerbsfilme kommen von Naomi Kawase ("Mogari No Mor") und Lee Chang-dong ("Secret Sunshine"). Michael Moores "Sicko" und Abel Ferraras "Go Go Tales" laufen außerhalb des Wettbewerbs. (Dominik Kamalzadeh / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.4.2007)