Nach dem Ende des Bürgerkrieges (1936-1939) waren in Spanien Zehntausende von Regimegegnern von Militärtribunalen zum Tode verurteilt und exekutiert worden. Die Regierung von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero hat sich jedoch stets gegen eine totale Annullierung der Urteile ausgesprochen, weil dies gegen die Rechtsprechung des Verfassungsgerichts verstoße und zu erheblichen juristischen Problemen führen könne. Die nun erzielte Einigung ermöglicht es Überlebenden und Hinterbliebenen aber, individuell die Revision eines Urteils zu verlangen.
Scharfe Kritik
Die konservative Volkspartei (PP) kritisierte die Vereinbarung scharf. Damit würden der Geist des friedlichen Übergangs zur Demokratie nach der Diktatur zerstört und alte Wunden wieder aufgerissen. "Die Sozialisten tun nun das, was schon Franco machte: Die Bevölkerung in Gute und Böse aufzuteilen", sagte PP-Fraktionschef Eduardo Zaplana. Die Sozialisten erklärten hingegen, das Ziel sei eine moralische Wiedergutmachung der Opfer.