Der Kneipen-Ratschlag «Bier auf Wein, das lass sein» ist Experten zufolge unbegründet - ebenso das "Wein auf Bier, das rat ich Dir". Zumindest aus ernährungsphysiologischer Hinsicht
Redaktion
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Bonn/Salzburg - «Es kommt beim Genuss von verschiedenen Alkoholsorten letztlich auf die Menge an, nicht auf die Reihenfolge.» Das erklärte Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) der dpa anlässlich des Tages des Bieres. Wer nur wenig Bier und Wein durcheinander trinke, müsse in der Regel nicht befürchten, auf Grund der Mischung am nächsten Morgen Kopfschmerzen oder einen «Kater» zu haben. Auch der Umkehrschluss «Wein auf Bier, das rat ich dir» sei lediglich ein Gerücht, das sich ernährungswissenschaftlich nicht belegen lasse.
Braumeister Ernst Schreiner von der Stiegl-Brauerei erklärt dazu, dass der Rat zum "Wein auf Bier" gar nichts mit den möglichen Kopfschmerzen am nächsten Tag zu tun hat. Sondern mit dem Image des Trinkers am Abend des Bier- bzw. Weingenusses: "Wenn man in einer größeren Runde von Biertrinkern genügend Geld hatte, alle auf ein Glas Wein einzuladen, hat das Eindruck gemacht, weil sich nicht jeder leisten konnte, das relativ teure Getränk zu spendieren."
Umgekehrt sollte man es aber nicht machen: "Wenn vorher Wein getrunken wurde und man sich nur noch leisten konnte, eine Runde Bier zu schmeißen, dann sollte man es sein lassen. Daher: 'Wein auf Bier, das rat ich Dir', weil das hat Prestige bedeutet. 'Bier auf Wein, das lasse sein', das hat bedeutet, man soll lieber gar keine Runde ausschenken als als Knauserer zu gelten."
Beim Weinverkosten - von dem Schreiner als gebürtiger Weinviertler gewisse Erfahrungen hat - sei es aber durchaus sinnvoll, zum Abschluss ein Pils zu trinken. Denn speziell eine Rotwein-Verkostung mache durstig: "Daher sage ich: 'Bier auf Wein - so soll es sein!" (cs)
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