Dublin - Der US-Geschäftsmann F. Gregg Bemis hofft, den rätselhaften Untergang des Linienschiffes Lusitania vor der irischen Küste im Ersten Weltkrieg bald aufklären zu können. Der 71-Jährige sagte am Sonntag in Dublin, er gehe nach zehntägiger Tauchfahrt davon aus, das Heck des 1915 gesunkenen Schiffes auf dem Meeresgrund entdeckt zu haben. Ein deutscher U-Boot-Torpedo hatte die Lusitania am 7. Mai 1915 schwer beschädigt. Es gab Spekulationen über eine zweite Explosion, die den Untergang beschleunigt haben könnte. Bemis vertritt die These, dass die zweite Explosion auf eine geheime britische Ladung von Senfgas und Schießbaumwolle zurückzuführen ist. Die Versenkung des Schiffes trug dazu bei, dass die USA in den Ersten Weltkrieg eintraten. Bemis sagte, er habe mit einem ferngesteuerten U-Boot Wrackteile entdeckt, die vom Heck der Lusitania stammen. Er habe "sehr große und wichtige" Funde gemacht, die die Ursache der zweiten Explosion belegen könnten. Weitere Einzelheiten nannte er zunächst nicht. Bei dem Unglück waren 1200 der 1959 Menschen an Bord umgekommen, 128 der Opfer waren US-Bürger. Der Millionär Bemis hatte die Rechte an dem Wrack 1967 erworben. Er kündigte am Sonntag an, in die USA zurückkehren zu wollen, um die Fundstücke zu untersuchen. Von dem Ergebnis machte er abhängig, ob er nächstes Jahr eine weitere Expedidion organisiert. (APA)