Innsbruck - Das beste Ergebnis ihrer Unternehmensgeschichte hat die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG (RLB) im Geschäftsjahr 2006 eingefahren. "Unter ziemlich schwierigen Rahmenbedingungen" konnte das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) um 11,6 Prozent auf 15,87 Mio. Euro gesteigert werden, das Betriebsergebnis um 1,2 Prozent auf 29,5 Mio. Euro, berichtete Vorstandssprecher Hannes Schmid am Dienstag in Innsbruck.

Die Bilanzsumme der RLB Tirol AG betrug 4,758 Mrd. nach 4,88 Mrd. Euro im Jahr 2005 (minus 2,5 Prozent). Die Betriebserträge reduzierten sich 2006 um 5,5 Prozent auf 95,61 Mio. Euro. Verantwortlich dafür sei vor allem das schwierige Zins- und Wettbewerbsumfeld gewesen, das den Nettozinsertrag um 9,9 Prozent auf 40,3 Mio. Euro gedrückt habe, hieß es auf der Pressekonferenz. Die Betriebsaufwendungen konnten um 8,3 Prozent auf 66,1 Mio. Euro gesenkt werden.

Die Eigenmittelrelation der RLB liege mit 11,74 Prozent (nach 11,77 Prozent im Jahr 2005) "deutlich über der gesetzlichen Grenze von acht Prozent", sagte Reinhard Mayr, Mitglied des vierköpfigen Vorstandsteams. Das Eigenkapital betrage 297,83 Mio. Euro (2005: 287,88 Mio.), die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2,69 Mrd. Euro (2005: 2,9 Mrd. Euro).

Gute Entwicklung im Wertpapier-Geschäft

Das Wertpapiergeschäft habe sich in allen strategischen Geschäftsfeldern "hervorragend" entwickelt und konnte um 34,9 Prozent auf 250,67 Mio. Euro ausgebaut werden. Bei den Beteiligungen (inklusive Anteile an verbundenen Unternehmen) ergab sich ein Plus von 5,9 Prozent auf 165,98 Mio. Euro. Die Erträge/Aufwendungen aus Finanzgeschäften konnten um 16,8 Prozent auf 13,8 Mio. gesteigert werden. Die Aktionäre - zu 99 Prozent die Tiroler Raiffeisenbanken - erhalten neben einer Dividende von fünf Prozent einen Sonderbonus von einem Prozent.

2006 war ein von allen Raiffeisenbanken beschlossenes "Früherkennungssystem" in Kraft getreten, um Vorfälle wie bei der Raiffeisenbank Wattens im Tiroler Unterland - sie war 2005 wegen hoher Wertberichtigungen ins Trudeln geraten - zu verhindern. Bei einer Raiffeisenbank in Tirol habe dieses System "erste Auswirkungen" gehabt, berichtete Schmid. Durch den Solidaritätsverein, dessen Obmannschaft die RLB inne hat, habe man rechtzeitig Maßnahmen einleiten können.

Im laufenden Geschäftsjahr wolle man den Weg des "risiko- und ertragsorientierten Wachstums aus 2007 weiter verfolgen". In den Filialen der RLB Tirol AG wurden 2006 61.000 Privat- und Geschäftskunden mit einem Geschäftsvolumen von 1,5 Mrd. Euro betreut. Weitere Potenziale bei bestehenden Kunden sollen genutzt werden, aber auch Neue akquiriert werden. Dabei müsste "automatisch ein besseres Ergebnis herauskommen", Ziel sei allerdings der "Mehrwert für die Kunden", erklärte Schmid. (APA)