Team-7-Eigentümer Georg Emprechtinger sieht sich gegen Billigimporte aus China gewappnet. "Immer mehr Kunden wollen wissen, wo ihre Möbel produziert werden."

Foto: Team 7
Wien – „Die Kölner Möbelmesse ist fürs Geschäft, die Messe in Mailand ist Show. Das kostet viel, aber es gehört einfach zum internationalen Auftritt dazu.“ Georg Emprechtinger, Chef und Eigentümer des Möbelherstellers Team 7, hat sich in Mailand mit italienischen Designern gemessen. Sein Beleg, dass Team 7 dabei gut im Rennen ist: "Einige Mitbewerber haben uns ungeniert kopiert."

Team 7 hat sich in Ried auf naturbelassene Einrichtung spezialisiert. Verleimt wird das Holz ohne Formaldehyd, veredelt wird mit Ölwachs. Als Reaktion auf die Marktkrise Ende der 90er- Jahre sattelte der Betrieb auf modernes Design um, investierte in die eigene Marke und baute den Exportanteil auf mehr als 80 Prozent aus.

2006 stieg der Umsatz um 40 Prozent auf 53 Mio. Euro. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich um 70 auf über 500. Doch es werde immer schwieriger, gute Fachkräfte zu finden, sagt Emprechtinger. Er suche nach wie vor Tischler, "so viel wie wir bekommen können". Auch immer mehr Deutsche pendelten zu Team 7 ins Innviertel.

Vor großer Expansion

Die große Expansion steht aber noch bevor. Team 7 will die Produktion verdoppeln und dafür ein neues Werk auf die grüne Wiese stellen. Im Innviertel werden daher geeignete Standorte geprüft. Eine Verlagerung der Fertigung in den günstigeren Osten schließt Emprechtinger aus, denn bei rein auftragsbezogener Herstellung koste das Flexibilität. Er ist zudem überzeugt, dass immer mehr Kunden wissen wollen, wo produziert wird: Soziale und ökologische Verträglichkeit gewinne an Bedeutung.

Das gelte auch für das US-Geschäft. Team 7 ist dort seit 2006 in Nobeleinrichtungshäusern etwa in Hollywood, San Francisco und New York vertreten. "Die USA sind mit Design unterversorgt", sagt Emprechtinger. "Sie bauen jahrelang die selben Kästen, und dann verlagern sie diese Fertigungen nach China." Dass China das internationale Möbelgeschäft an sich reiße, sei unbestritten. "Die Chinesen greifen an und verbuchen starke Erfolge im Export." Die Europäer dürften dabei nicht nur zusehen.

Emprechtinger hat Team 7 2004 von Firmengründer Erwin Berghammer zu 49 Prozent übernommen. 2006 erhielt er 100 Prozent der Anteile. "Ich wollte immer Unternehmer werden."

Neuer Eigentümer

Die Übergabe habe Sinn für beide gemacht. Berghammer wollte, dass Team 7 in Familienhand bleibt, aber es fehlten ihm die geeigneten Nachfolger. Sich bei einem Management-Buy-out auf den Kaufpreis zu einigen, sei alles andere als einfach, sagt Emprechtinger: "Aber letztlich haben wir geschaut, was gut für die Firma ist." (Verena Kainrath, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 25.4.2007)