Telekom
Mit GPRS und UMTS kommen die Computerviren ins WAP-Handy
Giga warnt vor Handy-Viren
Die jüngste Generation der GPRS-Handys für
den schnellen Internet-Zugang könnte die erste Flutwelle an Handy-Viren
mit sich bringen, warnt die Marktforschungs- und
Beratungsgesellschaft Giga Information Group
vor einer neuen Dimension in der digitalen
Verseuchung. Mit GPRS (General Packet Radio Service), von zahlreichen
Netzbetreibern angekündigt, wird laut Giga erstmals Version 1.2 der Internet-Sprache
WML (Wireless Markup Language) breitflächig zum Einsatz kommen. WML
1.2 erlaubt die Übertragung von Computerprogrammen in WAP-Handys
(Wireless Application Protocol) und damit quasi die Fernsteuerung von
Mobiltelefonen. Die Programme können das Telefonbuch verändern
(Nummern löschen, modifizieren und hinzufügen), SMS-Nachrichten
erzeugen und automatisch versenden und weitere Handy-Funktionen
ausführen, ohne dass es der Nutzer merkt.
Harmlos
Die ersten Virusattacken werden nach Einschätzung der Giga
Information Group allerdings noch vergleichsweise harmlos ausfallen,
weil die verschiedenen WAP-Gateways, Server, Handys und WAP-Browser
noch zu unterschiedlich sind. Daher wird es der ersten
WAP-Virengeneration schwer fallen, sich großflächig auszubreiten,
schreibt Giga-Analyst "Bernt Ostergaard" in seinem Report "Virus on
WAP? Not before WML 1.2". Mit zunehmender Standardisierung, die durch
GPRS und später UMTS (Universal Mobile Telephony Standard) kräftig
vorangetrieben wird, verbessern sich leider die
Ausbreitungsbedingungen für die mobile Digitalseuche drastisch, heißt
es bei Giga. Spätestens mit WML 2.0 fallen die letzten Hürden für den
Sturmangriff auf die Internet-Handys, warnt Ostergaard. Das wird nach
Einschätzung des Analyst im dritten Quartal nächsten Jahres in Europa
und im ersten Quartal übernächsten Jahres in den USA passieren.
Glücklich
Glücklich, wer dann noch ein altes WAP-Handy mit WML 1.1 besitzt:
Die heute verfügbaren Geräte erlauben nur die Darstellung von
Informationen und eine stark begrenzte Interaktion am Display.
Programme können nicht übertragen werden. Für alle anderen
Handy-Nutzer empfiehlt sich künftig die regelmäßige Datensicherung
über WAP-Backupdienste wie space2go.com und Utomi. Dann lässt sich
das Handy nach einem Virenangriff per Totalreset wieder in den
Ursprungszustand versetzen und die eigenen Informationen
(Telefonbuch, Lesezeichen, SMS-Texte, Konfiguration etc.) können aus
dem Backup-Speicher ins Gerät überspielt werden. Der Backup ist umso
nützlicher, je mehr die Handys von den Herstellern mit
Organizer-Funktionen ausgestattet werden, in denen man wichtige
persönliche Daten speichert (Terminkalender, Aufgabenlisten, Memos
etc.). (red)