Nirgendwo liegen Gaudi und Ernst so knapp beieinander und sind bisweilen so leicht miteinander verwechselbar wie in Kärnten. Unter diesem Phänomen leiden besonders Unterhaltungsgroßanlagen, zuletzt die Klagenfurter Fun-Park Schleppe Alm GesellschaftmbH. (41 S 125/06i, LG Klagenfurt). Die gibt's auf Skipisten im Norden Klagenfurts: Lifte, Rodelstrecken, Kinderspaß, Freestyle-Snowboarder, Skischule und Gastronomie. Was so viel versprechend begann, "Grundvoraussetzung war, keine gewaltigen Investitionen im Putzi-Format zu tätigen, sondern ein griffiges, leistbares Familien-Erlebnis in kleinem Rahmen zu schaffen, das auch künftig ausbaufähig ist", alles klar? Das Gelände sollte sich "von einem herkömmlichen Rummelplatz doch ein wenig" unterscheiden. Vergangene Woche endete es im 20-Prozent-Zwangsausgleich. "Ab 30. 9. 2005 führte der frühere Geschäftsführer keine Buchhaltung mehr" erklärt der KSV die Pleite. Das könnte damit zusammenhängen, dass der Geschäftsführer im August 2005 den Privatkonkurs mangels Kostendeckung (6 Se 2/05s, BG Murau) verpasst hatte. "Darüber hinaus machte er sich schwerer Malversationen bei der Abrechnung des Kärntner Skipasses schuldig, woraus sich erhebliche Einnahmenausfälle für die Gesellschaft ergeben haben." Ein Jahr danach war Andreas Pucher (1 S 20/06m, BG St. Veit an der Glan) nicht mehr Geschäftsführer und nun doch im Schuldenregulierungsverfahren. Der KSV resümiert: "Forderungen gegen ihn sind somit als uneinbringlich anzusehen. Die Summe dieser Umstände hat nun zur Insolvenz geführt." ( Harry Kainz , DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26.04.2007)