Nancy - Inspiriert von einem Totenkult aus Madagaskar hat die französische Malerin Christiane Jaillet in einem Park von Nancy einen Teil ihrer Bilder für einen Monat begraben. Sie habe sich in Madagaskar viel mit dem Thema Leben und Tod befasst, erläuterte die Künstlerin am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. In Madagaskar würden die Toten einen Tag nach ihrer Beerdigung in Anwesenheit der Familie wieder ausgegraben, die ihr "zweites Leben" mit einem großes Fest feiere. Sie wolle das gleiche tun, wenn ihre Gemälde am 23. Mai wieder ausgegraben werden. Die 40 vergrabenen Werke hat die 48-Jährige mit Stoffen aus Madagaskar und Acrylfarbe kreiert und in farbige Leichentücher gewickelt. Begraben wurden sie in einen kleinen Park im Zentrum der lothringischen Stadt. Ab 23. Mai sollen die ausgebuddelten Kunstwerke einen Monat lang in einer Galerie in Nancy ausgestellt werden. Anschließend will die Künstlerin sie abermals beerdigen - diesmal bis zum Festival der Künste und Traditionen des Indischen Ozeans, das im Jahr 2008 in Nancy geplant ist. Ein Ziel sei auch, die Metamorphose der Werke zu studieren, erläuterte Jaillet. "Da ich mit Acryl-Farbe gearbeitet habe, werden sie sich vielleicht kaum verändern - oder aber sie zerfallen zu Staub." (APA/AFP)