Grüne "Kurzbesetzung" am Meiselmarkt.

Foto: Die Grünen
Wien – Die Freizeitfläche in der Größe eines halben Fußballfeldes geht den Rudolfsheim-Fünfhausern offenbar durch die Lappen, sagen die Grünen im Bezirk.

"Riesenschweinerei"

Sie wollten am Freitagnachmittag, als sie das 3000 Quadratmeter große Dach des Wasserspeichers über den Ständen des Meiselmarktes kurzzeitig besetzten, nicht nur darauf aufmerksam machen. Sie wollten auch darauf hinweisen, dass "das auf verschiedenster Ebene eine Riesenschweinerei ist", sagte Klubobfrau Birgit Hebein.

Denn die Besitzerin des Einkaufszentrums Meiselmarkt, die Wiener Städtische, hatte sich 1992 beim Kauf des Grundstücks vertraglich verpflichtet, die Dachfläche zu begrünen und öffentlich zugänglich zu machen. Das Pönale von 1,09 Millionen Euro sollte gezahlt werden, wenn das nicht eintrifft. Eine Zeit lang war dem auch so, doch die Fläche wurde wegen Vandalismus gesperrt, heißt es seitens der Städtischen.

Hebein wirft der Bezirks-SPÖ vor, die Pönale-Klausel verschwiegen zu haben und die Fläche in einem ohnedies grünarmen Bezirk zu verschenken. Die Versicherungsanstalt hätte bei der Stadt angesucht, auf das Pönale zu verzichten. Die Fläche soll nämlich überbaut werden, es wird ein Sozialwohnbau errichtet. Eine neue Grünfläche wird es in der Wasserwelt geben, kündigte Bezirksvorsteher Walter Braun an. (mil, DER STANDARD Printausgabe, 28./29.4.2007)