Wien - Die Anhebung der Studienbeihilfen ist heute Mittwoch im Ministerrat abgesegnet worden. Demnach soll die Erhöhung der Stipendien um 12 Prozent noch vor dem Sommer beschlossen werden. Das haben Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und Vizekanzler Wilhelm Molterer nach dem Ministerrat im Pressefoyer verkündet. Molterer sprach von einem "wichtigen Impuls" für die Studenten.

Ohne Familienbeihilfe

Konkret geht es dabei ausschließlich um die Studienbeihilfe - die Familienbeihilfe ist von dieser Anhebung nicht erfasst. Ab Herbst sollen die Stipendienbezieher in den Genuss der höheren Zahlungen kommen. Als zweiten Schritt ist die Ausweitung des Kreises der Bezugsberechtigten angedacht.

ÖH: Erhöhung nur sechs Prozent

Die Österreichische HochschülerInnenschaft kritisierte im Vorfeld die Erhöhung als "Mogelpackung". Die staatlichen Förderungen würden sich aus der Familienbeihilfe und der Studienbeihilfe zusammensetzen. Studierende, die keine Familienbeihilfe beziehen, würden so nur um sechs Prozent mehr erhalten, erklärt ÖH-Sozialreferent Georg Hubmann, der die angekündigte Erhebung mit seinen KollegInnen überprüft hat, im Gespräch mit derStandard.at/Uni.

Weiterer Kritikpunkt: "Die 12 Prozent entsprechen nicht mal einer Anpassung an die Inflation", so Hubmann. Das Sozialreferat arbeitet derzeit an einem Forderungspapier für die Reform des Studienförderungsgesetzes, das im Jahr 1992 veröffentlicht wurde. (APA/lis)