Beim Milliardenpoker um die begehrten deutschen UMTS-Lizenzen ist die MobilCom am zweiten Tag vorübergehend ins Visier der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post geraten. Die Behörde prüfte nach eigenen Angaben vom Dienstag, ob es möglicherweise zwischen MobilCom und der ebenfalls an der Auktion beteiligten Debitel Absprachen gegeben hatte. Die Untersuchung fiel jedoch negativ aus, wie Behörden-Präsident Klaus-Dieter Scheurle sagte. Es habe keine Absprachen gegeben. Die Versteigerung könne ungestört fortgesetzt werden. Auch am zweiten Tag pokerten die sieben beteiligten Unternehmen und Konsortien eher vorsichtig. Absprachen sind bei der Versteigerung strikt untersagt. Verstoßen Unternehmen dagegen, so dürfen sie sich nicht weiter an der Auktion beteiligen und ihr letztes Höchstgebot wird eingezogen. Hintergrund für die Prüfung der Regulierungsbehörde war ein Interview von MobilCom-Chef Gerhard Schmidt in der französischen "La Tribune". Schmidt hatte gesagt, nach Ende der Versteigerung und für den Fall, dass Debitel in Mainz leer ausginge würde sich MobilCom freuen, wenn die Debitel-Kunden die Multimedia-Dienste seines Hauses nutzen würden. Scheurle erklärte, die Behörde sei nicht sehr erbaut über Äußerungen, die Anlass zur Einleitung einer Prüfung geben würden und bat die Unternehmen um Zurückhaltung. Bis zum Nachmittag lag das Höchstgebot der sieben beteiligten Unternehmen und Konsortium in der 17 Runde bei insgesamt 3,09 Mrd. DM (1,6 Mrd. Euro/21,7 Mrd. S). Mit einem Höchstgebot von rund einer Mrd. DM für zwei Frequenzpakete blieb das Konsortium Mobilcom/France Telecom an der Spitze des Bieterfelds. Viag Interkom bot 750 Mill. für drei Pakete, T-Mobil 181,5 Mill. für ein Paket und Mannesmann 562,7 Mill. DM für drei Pakete. Bundeswirtschaftsminister Werner Müller bescheinigte UMTS hervorragende Perspektiven in Deutschland. Das Umfeld für die laufende Versteigerung von UMTS-Lizenzen sei ideal. Die zunehmende Begeisterung für Internet und Mobilfunk sei einen Indiz für hervorragende Aussichten von UMTS. Die in Mainz bietenden Unternehmen sind T-Mobil, Mannesmann Mobilfunk und Viag Interkom. Dazu kommen die internationalen Konsortien KPN/Hutchison/NTT Domoco für E-Plus, Mobilcom/France Telecom, Telefonica/Sonera sowie Debitel/Swisscom.(APA/AP)