Unternehmen
P.S.K.-Betriebsrat will Bawag
Nach Postbank-Verzicht favorisiert Betriebsratschef Harwanegg die Gewerkschaftsbank
Wien - "Man hat das Gefühl, irgend etwas ist da daneben gegangen, denn so unattraktiv ist die Postsparkasse ja nicht mit einem Eigenkapital von über 9 Milliarden und Beteiligungen an Lotterien und Nationalbank". Volkmar Harwanegg, Betriebsratschef der Postsparkasse (P.S.K.) bedauert den Rückzieher vor allem der Deutschen Postbank Montag Nachmittag unmittelbar vor Ablauf der Angebotsfrist. Nun räumt der Gewerkschafter der Gewerkschaftsbank BAWAG die besten Chancen ein. Sorge um Eigenständigkeit
Die Sorge der Betriebsräte bei der laufenden P.S.K.-Totalprivatisierung gilt der Eigenständigkeit der bisherigen "Bank der Republik" und den Rationalisierungen und Zusammenlegungen, die der Käufer wahrscheinlich auszureizen versuche. Hier würde wohl auch die BAWAG nicht anders vorgehen als seinerzeit die Bank Austria mit der CA oder die Erste Bank mit der GiroCredit, meinte Harwanegg am Dienstag.
Eine Übernahme durch die Deutsche Postbank, die ja vom P.S.K.-Vorstand animiert worden sei sich für die Postsparkasse zu bewerben, hätte nach Einschätzung von Harwanegg sicher die wenigsten Arbeitsplätze gekostet. Die wäre, so glaubt der Betriebsrat, in Österreich auf Marktanteilsjagd gegangen. Die Strukturen von Postbank und P.S.K. wären auch im Personalbereich (ehemalige Beamte) ähnlich gewesen, "mir hätte das ganz gut gefallen", so Harwanegg. Anderseits wäre es freilich ein "Witz" gewesen, beim Verkauf der P.S.K. an Postbank bzw. Deutsche Post von Privatisierung zu reden. (APA)