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Foto: AP/Gregorio Borgia
Rom/Wien - Alitalia als fünftgrößte europäische Fluggesellschaft schreibt in Folge hoher Streik- und Treibstoffkosten täglich Verluste von mehr als einer Million Euro. Trotz mehrerer Restrukturierungsanläufe hat das Unternehmen seit 1998 keinen operativen Gewinn mehr erwirtschaftet.

Im italienischen Flugverkehr ist es am Donnerstag wegen eines 24-stündigen Streiks des Kabinenpersonals der Fluglinie Alitalia zu Problemen gekommen. Dutzende von Flügen wurden gecancelt. Dies bereitete vor allem vielen Touristen Probleme, die über den Streik nicht informiert waren. Bis Abend sollen 356 Flüge gestrichen werden - davon 154 internationale Verbindungen. Direkte Alitalia-Flüge von Rom und Mailand nach Wien seien von der Arbeitsniederlegung nicht betroffen, sagte eine Sprecherin der italienischen Fluglinie.

Jahrelange Turbulenzen

Die Aktion der Flugbegleiter richtet sich gegen den Abbruch der Vertragsverhandlungen von Seiten der Fluglinie. "Die Bedingungen sind immer unsicherer, ebenso wie die Arbeitsverhältnisse einer zunehmenden Zahl von Alitalia-Mitarbeitern", protestierte ein Gewerkschaftssprecher. Die Staatslinie befindet sich seit Jahren in schwerewirtschaftlichen Turbulenzen und soll demnächst verkauft werden.

Inzwischen tritt die Privatisierung der italienischen Fluggesellschaft in die entscheidende Phase. Kommende Woche könnten die Pläne dazu bekannt gegeben werden, berichtete der italienische Verkehrsminister Alessandro Bianchi. Im offiziellen Bieterverfahren für Alitalia sind noch drei Interessenten im Rennen: der Finanzinvestor Texas Pacific Group, der kleine italienische Alitalia-Konkurrent Air One und die russische Fluggesellschaft Aeroflot gemeinsam mit der Bank Unicredit.

Italien will die Verluste schreibende Alitalia sanieren und hat sie im Dezember zum Verkauf angeboten. Der Käufer bietet für mindestens 39,9 Prozent an Alitalia; bisher hält die Regierung in Rom 49,9 Prozent. Nach italienischem Recht muss der Käufer ein Angebot für die komplette Firma vorlegen. Verkehrsminister Alessandro Bianchi hatte erklärt, die künftige Eigentümer müsse mindestens drei Milliarden Euro für Alitalia aufbringen. (APA)