Seit sechs Jahren werden bei "Connecting People" unbegleitete minderjährige Flüchtlinge von heimischen Erwachsenen im Alltag betreut und unterstützt. Die Jury attestierte dem Projekt "eine beachtliche Wendigkeit, Vielseitigkeit, Sorgfalt und Strahlkraft".
121 Personen sind mittlerweile Teil des Projekts. Sie erleben im Rahmen ihrer Patenschaft hautnah, "wie einer bestimmten Zielgruppe durch politische und gesetzliche Rahmenbedingungen der Zugang zu Bildung, Arbeit und damit zum gesellschaftlichen Leben erschwert bzw. verwehrt wird", hieß es seitens der Asylkoordination.
Ohne Lohn
Die Paten des Projekts haben eine Art Kontrollfunktion, sensibilisieren andere, machen auf unhaltbare Zustände aufmerksam, zeigen Zivilcourage. "Sie sind bereit Verantwortung zu übernehmen - ehrenamtlich und unentgeltlich. Wichtig ist uns aufzuzeigen, dass sich der Staat aber nicht so einfach aus seiner Verantwortung stehlen darf", betonte Projektleiterin Veronika Krainz.
Black Austria: Gegen die Unwissenheit
Die Kommunikationskampagne Black Austria erhielt den zweiten Preis. Die Kampagne dient zum Abbau von Vorurteilen über in Österreich lebende schwarze Menschen. Die Initiatoren der Kampagne, Simon Inou und Beatrice Achaleke, gingen davon aus, dass Vorurteile aus Unwissenheit entstehen - so ist weitgehend unbekannt, dass 75 Prozent der in Wien lebenden Afrikaner Matura und 33 Prozent einen Universitätsabschluss haben.
Die Würdigung der SozialMarie-Jury: "Hier gibt's Selbstbilder jenseits allen Mitleids, stolzes Bestehen auf eigenen Leistungen, nirgendwo Betteln um Spenden."