Das Siegerprojekt: "Connecting People" von der Asylkoordination

Foto: Sozial Marie

Platz zwei: Die Kommunikationskampagne Black Austria wirbt mit Plakaten dafür, Vorurteile zu hinterfragen

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Wien - Die heurige "SozialMarie 2007" ging an das Flüchtlingsprojekt "Connecting People" der Asylkoordination Österreich. Mit dem zweiten Platz wurde die Kommunikationskampagne Black Austria ausgezeichnet.

Seit sechs Jahren werden bei "Connecting People" unbegleitete minderjährige Flüchtlinge von heimischen Erwachsenen im Alltag betreut und unterstützt. Die Jury attestierte dem Projekt "eine beachtliche Wendigkeit, Vielseitigkeit, Sorgfalt und Strahlkraft".

121 Personen sind mittlerweile Teil des Projekts. Sie erleben im Rahmen ihrer Patenschaft hautnah, "wie einer bestimmten Zielgruppe durch politische und gesetzliche Rahmenbedingungen der Zugang zu Bildung, Arbeit und damit zum gesellschaftlichen Leben erschwert bzw. verwehrt wird", hieß es seitens der Asylkoordination.

Ohne Lohn

Die Paten des Projekts haben eine Art Kontrollfunktion, sensibilisieren andere, machen auf unhaltbare Zustände aufmerksam, zeigen Zivilcourage. "Sie sind bereit Verantwortung zu übernehmen - ehrenamtlich und unentgeltlich. Wichtig ist uns aufzuzeigen, dass sich der Staat aber nicht so einfach aus seiner Verantwortung stehlen darf", betonte Projektleiterin Veronika Krainz.

Black Austria: Gegen die Unwissenheit

Die Kommunikationskampagne Black Austria erhielt den zweiten Preis. Die Kampagne dient zum Abbau von Vorurteilen über in Österreich lebende schwarze Menschen. Die Initiatoren der Kampagne, Simon Inou und Beatrice Achaleke, gingen davon aus, dass Vorurteile aus Unwissenheit entstehen - so ist weitgehend unbekannt, dass 75 Prozent der in Wien lebenden Afrikaner Matura und 33 Prozent einen Universitätsabschluss haben.

Die Würdigung der SozialMarie-Jury: "Hier gibt's Selbstbilder jenseits allen Mitleids, stolzes Bestehen auf eigenen Leistungen, nirgendwo Betteln um Spenden."

Die von der Unruhe Privatstiftung ins Leben gerufene "SozialMarie" vergibt 15 Preise, die mit insgesamt 42.000 Euro dotiert sind. Sie hat sich in den vergangenen zwei Jahren zu einer begehrten Trophäe gemausert - mehr als 500 Sozialprojekte wurden für die Auszeichnung 2007 eingereicht. (APA)