Autofahren wird immer teurer. Auch was Neues? Der Autofahrerklub ÖAMTC hat im Interesse seiner Mitglieder nachgerechnet: Seit 1999 seien demnach die Autokosten in Österreich um 43 Prozent gestiegen.

Ein VW-Golf mit Dieselmotor und 77 kW Leistung und einer jährlichen Fahrleistung von 12.000 km kostet laut den Klub-Experten 441 € pro Monat. Ein weiterer Vergleich wird gleich mitgeliefert: Eine Jahresnetzkarte der Wiener Linien kostet 409 €.

Für die Finanz

Der Löwenanteil der Kosten entfalle auf Gebühren und Steuern. Rund vier Millionen österreichische Autofahrer haben im Jahr 2006 rund 10,5 Mrd. Euro an den Staat gezahlt. Im Jahr 2000 waren es noch knapp acht Milliarden. Die Mauteinnahmen, die direkt an die Asfinag gehen, sind da noch nicht eingerechnet.

Die Mineralölsteuer (MöSt) war mit 3,7 Mrd. Euro wichtigste Einnahmequelle des Finanzministers aus dem Verkehr. Ab Juli wird die MöSt noch einmal angehoben, um drei Cent für den Liter Benzin und fünf Cent für den Liter Diesel. Für 2007 bringt das 240 Mio. Euro.

Deckmäntelchen

Das alte Bild von der "Melkkuh der Nation" stimmt also. Klar ist allerdings auch, dass in den ausufernden Autoverkehr steuernd eingegriffen werden muss, das sieht jeder ein, der derzeit zur Rushhour in Wien unterwegs ist. Für Regierungen ist es allerdings oft einfacher, einfach unter einem "grünen" Deckmäntelchen abzukassieren und den Ausgleich in Richtung volkswirtschaftlich gewünschter Effekte späteren Generationen zuzuschieben (weil es aktuell etwas kostet).

Es kann aber davon ausgegangen werden, dass große, parkplatz- und spritfressende Vehikel noch stärker belastet werden. Die umweltfreundlichern unter den Fahrzeugen müssten dann aber auch mit Incentives gefördert werden. Denn eine fragmentierten Wirtschaft ist mit der gegebenen Infrastruktur auf den Individualverkehr angewiesen. (szem, AUTOMOBIL, 4.5.2007)