Weltweit will Nokia Siemens Networks 9.000 von bisher 60.000 Stellen abbauen, wie das Unternehmen am Donnerstag in Helsinki ankündigte. Vor allem Deutschland liegt damit deutlich über der vom Unternehmen bereits angekündigten Abbauquote von zehn bis 15 Prozent des Beschäftigtenstandes. Als Grund für die Stellenstreichungen nannte Konzernchef Simon Beresford-Wylie die "Notwendigkeit zur Konkurrenzfähigkeit auch in Zukunft".
Jobabbau auch in Österreich möglich
Von dem angekündigten Stellenabbau könnten auch österreichische Arbeitnehmer betroffen sein. Gestern, als noch geringere Kündigungszahlen genannt wurden, hieß es dazu aus Deutschland: Bei der Unternehmensgründung im Jahr 2006 sei bekannt gegeben worden, dass konzernweit 10 bis 15 Prozent der Mitarbeiter abgebaut werden. In Österreich sind älteren Angaben zufolge 400 Personen beschäftigt.
Konkretere Infos wollte oder konnte ein Unternehmenssprecher auch heute, Freitag, nicht geben. Nur soviel: Betroffen seien in erster Linie Deutschland und Finnland, da dort die Unternehmenszentralen stehen.
In den beiden Ländern gehen jedenfalls die Emotionen hoch. War gestern noch die Rede von 3.000 Kündigungen, sind es heute schon 9.000. Die Situation werde nun sehr schwierig für die Führungskräfte von Nokia in Finnland, drohte etwa die finnischen Gewerktschaft YTN. Deutsche Gewerkschafter sprachen von "Wut und Entsetzen". Sie stellten klar, für die bis September 2009 gegebenen Arbeitsplatzgarantien kämpfen zu wollen.