Die in Innsbruck ansässige Österreichische
Schutzgemeinschaft der Nichtraucher hat am Freitag neuerlich von
Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky ein generelles Rauchverbot
in der Gastronomie verlangt. Der von Kdolsky kürzlich präsentierte
"maximalen Nichtraucherschutz" sei "in Wirklichkeit ein fauler
Kompromiss".
Statt einen mutigen Schritt vorwärts, habe die Ministerin zwei
Schritte rückwärts gemacht. Sie halte an der 75 Quadratmeter-Klausel
fest, obwohl sie als Ärztin wissen müsse, dass die Schädlichkeit des
Passivrauchens nicht von der Größe oder der Art des Betriebes
abhänge. Statt Konflikte zu lösen, schaffe sie zahlreiche neue
Konflikte.
Gastwirt habe nicht die Kompetenz für den Gesundheitsschutz
Der Gastwirt habe nicht die Kompetenz für den Gesundheitsschutz
seiner Gäste. Die Ressortchefin müsse dafür Sorge tragen, dass das
Personal, die Gäste und besonders die Kinder vom Tabakrauch geschützt
werden. Das sei nach wie vor und am einfachsten nur mit einem
generellen Rauchverbot in der Gastronomie möglich.
Der Öffentlichkeit eine schwache Lösung als "maximalen
Nichtraucherschutz" zu verkünden, sei ungeheuerlich. Kdolsky solle
die Österreicher nicht für dumm halten, wenn sie ihre
Fehlentscheidungen auch noch als gesundheitspolitischen Erfolg
"verkaufe". Nur durch ein generelles Rauchverbot (ohne Ausnahmen wie
in Irland oder Norwegen) kann ein maximaler Nichtraucherschutz
erreicht werden. Auch ein submaximaler Nichtraucherschutz mit
Ausnahme von eigenen Raucherräumen wie in Italien, könne für Gäste
ausreichenden Schutz gewährleisten, vorausgesetzt, dass das Personal
dort nicht serviert - wie in Schweden. Es sollte zu denken geben,
dass in Irland ein Jahr nach Einführung eines "maximalen
Nichtraucherschutzes" (generelles Rauchverbot) die Zustimmung in der
Bevölkerung auf 93 Prozent gestiegen ist, argumentierte die
Schutzgemeinschaft. (APA)