Wien - Der Wiener Chemiker Karl Schlögl, ehemaliger Generalsekretär und Vizepräsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), ist am Freitag im 83. Lebensjahr verstorben. Dies teilte die Akademie in einer Aussendung mit.

Geboren am 5. Oktober 1924 in Wien, studierte Schlögl Chemie an der Universität, arbeitete dann in an der Uni in Manchester und erhielt 1959 die Lehrbefugnis für Organische Chemie an der Universität Wien, 1971 wurde er auf das Ordinariat für Organische Chemie berufen. Von 1974 bis 1990 war er Vorstand des gleichnamigen Instituts und von 1977 bis 1979 Dekan der Formal- und Naturwissenschaftlichen Fakultät. Die ÖAW wählte Schlögl 1978 zum korrespondierenden und 1982 zum wirklichen Mitglied. 1991 bis 1995 bekleidete er das Amt des Generalsekretärs, von 1997 bis 2000 war er Vizepräsident der ÖAW.

Karl Schlögl gilt als einer der Pioniere der Erforschung des räumlichen Aufbaus organischer Verbindungen und dessen Auswirkungen auf das Reaktionsverhalten. Der Wissenschafter hat sich aber auch um die Entwicklung neuer pharmazeutischer Wirkstoffe, vor allem für die Therapie von Gefäßerkrankungen, verdient gemacht. Er war Autor von rund 200 Publikationen und erhielt zahlreich Auszeichnungen im In- und Ausland, darunter auch der Erwin Schrödinger-Preis der ÖAW. (APA)