Mottaki traf diese Woche am Rande der Irak-Konferenz im ägyptischen Sharm el-Sheikh Livia Leu Agosti, die Leiterin der Politischen Abteilung II des Schweizer Außenministeriums (EDA), wie EDA-Sprecher Jean-Philippe Jeannerat am Samstag auf Anfrage bestätigte.
Über den Inhalt des Gesprächs machte Jeannerat keine Angaben. Er erinnerte jedoch daran, dass die Schweiz sich für eine diplomatische Lösung des Atomstreits einsetzt. Das Ziel ist die Wiederaufnahme der Gespräche zwischen Iran und den fünf UNO- Vetomächten sowie Deutschland.
Doppelte Pause
Der "Schweizer Vorschlag" sei auch schon bei dem Treffen des iranischen Atom-Chefunterhändlers Ali Larijani mit dem EU-Außenbeauftragten Javier Solana Ende April thematisiert worden, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.
Die Idee sehe vor, dass der Iran die Anreichung von Uran für zunächst 30 Tage aussetzt. Im Gegenzug würden keine neuen Sanktionen beschlossen. Während der 30-Tage-Frist könnten sich beide Seiten auf eine längere "doppelte Pause" ohne Urananreichrung im Iran und ohne UNO-Sanktionen verständigen.
Larijani habe jedoch im April klargestellt, dass sein Land nicht die Absicht habe, die Anreicherungsarbeiten gänzlich einzustellen, berichteten Diplomaten. Angereichertes Uran-235 kann bei ausreichend hoher Konzentration (rund 90 Prozent) zur Herstellung von Atombomben genutzt werden.