Würzburg - Im Mordprozess gegen einen 36 Jahre alten US-Soldaten der KFOR-Truppen wurde der Angeklagte letztlich zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 36-Jährige während seines Einsatz bei der KFOR-Truppe das albanische Mädchen sexuell missbraucht und anschließend getötet hat. Mit seinem Strafmaß folgte das Gericht weitgehend dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Mit der Strafe ist außerdem die Degradierung des bisherigen Stabsunteroffiziers und seine unehrenhafte Entlassung aus der Armee verbunden. Der angeklagte Stabsunteroffizier bekannte am vierten Verhandlungstag "tiefe Reue" und bat die Familie des Opfers um Vergebung. Nach Darstellung der Anklage hat der Soldat das elfjährige Mädchen besonders brutal missbraucht und ermordet, als es sich wehrte. Das Verbrechen sei in einem Haus in Vitina im Osten des Kosovo geschehen, berichtete der Staatsanwalt. Er habe dem Mädchen den Arm um den Hals gelegt und es in den Schwitzkasten genommen, bevor es bewusstlos zusammengebrochen sei. Dann habe er auf den Hals des Kindes getreten. Ein Untergebener zeigte den Vorfall an Später hat der Angeklagte laut Staatsanwalt einem Untergebenen befohlen, ihm bei der Beseitigung des Leichnams zu helfen, ohne den Gefreiten über die wahren Zusammenhänge zu informieren. Der Soldat zeigte den Vorfall an, was wenige Tage nach dem Verbrechen zur Verhaftung des Angeklagten führte. Der Körper der Elfjährigen wurde in Plastik verpackt unter Schnee und Zweigen gefunden. Die Eltern schilderte das Mädchen als fröhliches Kind. Die Familie hatte nach der Flucht aus Albanien bei Bekannten in Vitina Aufnahme gefunden. Man habe die amerikanischen Soldaten als Beschützer angesehen und ihnen vertraut, sagten die Eltern. Der Angeklagte, der die Schilderung der Eltern mit gesenktem Blick verfolgte, hatte den Sexualmord zum Prozess-Auftakt am Wochenende gestanden. (APA/dpa)