Rom - US-Außenministerin Madeleine Albright hat die jugoslawische Opposition aufgerufen, ihre Kräfte zu vereinen und bei den Wahlen im September gemeinsam für die Niederlage von Präsident Slobodan Milosevic zu kämpfen. Auf einer Pressekonferenz mit dem italienischen Außenminister Lamberto Dini sprach sich Albright am Dienstag in Rom gegen die Absicht von jugoslawischen Oppositionsgruppen aus, die Wahlen zu boykottieren. Die Wahlen, für die Milosevic die Verfassung ändern ließ, finden am 24. September statt. Vuk Draskovic von der Serbischen Erneuerungsbewegung (SPO) hat zum Boykott der Präsidentenwahl aufgerufen, ebenso die Regierungsparteien in Montenegro. Nach SPO-Auffassung sind die Voraussetzungen für demokratische Wahlen nicht gegeben. Milosevic hat für den 24. September auch Wahlen zum Bundesparlament, Provinzwahlen in der Vojvodina und Kommunalwahlen in Serbien angesetzt. Die Staatsmedien beschuldigten die Opposition, "Knechte der NATO-Barbaren" zu sein. Nahost-Gespräche im Vatikan Albright, die im Vatikan Gespräche über die Jerusalem-Frage führt, wollte in Rom auch mit dem pro-westlich orientierten montenegrinischen Präsidenten Milo Djukanovic zusammentreffen, einem entschiedenen Gegner Milosevics. Djukanovic hatte gemeinsam mit dem serbischen Oppositionsführer Vuk Draskovic zum Boykott der jugoslawischen Präsidentenwahl aufgerufen. (APA)