Die Filmemacherin, die über eine Ausbildung als TV-Journalistin zum bewegten Bild gekommen ist, steht für politisches Kino. Nicht nur in Moskau und Palermo hat sie gedreht, auch Helvetica hat die Zürcherin, die mit einer Arbeit über Dienstmädchen und ihre Herrschaften in der Schweiz des 20. Jahrhunderts promovierte, angepackt. Ausgezeichnet wurde Do it! , ein Film über Anarcho-Eidgenossen in den 70ern. Gambit stellt die Regisseurin bei kinovi[sie]on gemeinsam mit dem Protagonisten Jörg Sambeth vor: 1976 war er technischer Direktor, als ausgehend von der Icmesa, einem Werk des Givaudan-Konzerns, vier italienische Gemeinden verseucht wurden. Eine davon wurde zum Synonym für die Dioxin-Katastrophe. Sambeth habe sich 2005 bei der Vorführung der Doku in Seveso als erster bei den Betroffenen entschuldigt. (pen/ DER STANDARD, Printausgabe, 08.05.2007)