Die Versteigerung der deutschen UMTS-Mobilfunklizenzen ist heute, Mittwoch, in den dritten Auktionstag gegangen. Der Verlauf wird weiter als schleppend bezeichnet. Nach der 23. Runde summierten sich die Höchstgebote für alle zwölf Frequenzpakete auf 3,6 Mrd. DM (1,84 Mrd. Euro/25,3 Mrd. S). Nach Einschätzung des Präsidenten der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Klaus-Dieter Scheurle, wird sich das eher vorsichtige Bieterverhalten fortsetzen. Falls nichts Unvorhergesehenes eintrete, erwartet Scheurle bis heute Abend einen Zwischenstand bei der Angebotssumme von 4,8 bis 4,9 Mrd. DM (rund 35 Mrd. S). Heute vormittag führte die Mobilcom das Bieterfeld weiter mit einer Mrd. DM an. In dichtem Abstand folgten Mannesmann Mobilfunk und debitel mit 805 Mill. DM bzw. 795 Mill. DM. Insgesamt bieten sieben Unternehmen und Konsortien um die begehrten Mobilfunklizenzen, die ab 2002 eine superschnelle Datenübertragung und Multimedia über Handy ermöglichen. Alle Bewerber sind noch im Rennen. Ein Ende der Versteigerung, die dem Bund einen zweistelligen Milliardenbetrag (DM) bringen könnte, ist derzeit nicht absehbar. Mit Blick auf das Prüfverfahren von gestern Dienstag zum Fall MobilCom/debitel sagte Scheurle, er rechne nun damit, "dass die Disziplin eingehalten wird, da jeder weiß, was ihm droht". Er hoffe, dass die Bieter seiner Aufforderung vom Dienstag Folge leisten und Zurückhaltung bezüglich "solcher Aussagen wie vom MobilCom-Vorstandsvorsitzenden Gerhard Schmid" üben werden, fügte der Präsident hinzu. Schmid hatte in einem Zeitungsinterview dem früheren Mobilcom-Partner debitel Kooperationsbereitschaft signalisiert, was ihm einen Verweis des Regulators und eine strenge Prüfung eingebracht hatte, an deren Ende auch der Ausschluss von der Auktion stehen könnte. Der deutsche Einzelhandel hat heute davor gewarnt, das M-Commerce genannte Einkaufen per Handy durch zu hohe Lizenzgebühren für die UMTS-Handys zu behindern. (red/APA)