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Ecclestone stellt den neuen Kurs vor.

Foto: Reuters/Fraile
Valencia - Schon im kommenden Jahr wird in der America's-Cup-Stadt Valencia ein Hafenrennen nach Vorbild des Formel-1-Klassikers in Monaco ausgetragen. Dies teilten der Regionspräsident von Valencia, Francisco Camps, Valencias Bürgermeisterin Rita Barbera und Formel-1-Chef Bernie Ecclestone am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in der Provinz-Hauptstadt mit.

Damit hat Spanien ab 2008 zwei WM-Läufe in der Königsklasse des Motorsports: In Montmelo bei Barcelona findet weiterhin der Grand Prix von Spanien statt, während Valencia Schauplatz des Großen Preis von Europa sein wird. Der Vertrag mit Valencia läuft über sieben Jahre bis 2014.

Politische Diskussionen

Die Entscheidung hat heftige politische Diskussionen ausgelöst. Grund dafür ist eine Aussage von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, wonach der Deal für das Rennen im rundum erneuerten Hafengebiet von Valencia erst im Falle der Wiederwahl von Valencias Regionspräsident Francisco Camps von der "Partido Popular" (Volkspartei) schlagend werde. Die Wahlen finden noch im Mai statt.

"Der Vertrag wird sicher nicht vor Abschluss der Wahl unterschrieben, aber ich bin überzeugt, dass es klappen wird", meinte Ecclestone im Rahmen einer Pressekonferenz. Oppositionsgruppen in Valencia sowie die regierenden Sozialisten (PSOE) in Madrid haben daraufhin heftige Kritik geäußert und Camps vorgeworfen, aus dem Event politisches Kapital schlagen zu wollen.

"Das ist eine Beleidigung der Bürger von Valencia, die über solchen Arten von bedingungsgebundenen Angeboten stehen", meinte Inmaculada Rodriguez-Pinero von der PSOE. Die PSOE brachte eine Beanstandung bei der Wahlkommission ein und sprach von einer Verletzung der Wahlrichtlinien. "Bisher habe ich Formel-1-Rennen immer im Fernsehen gesehen, und jetzt haben wir eines hier in der Stadt", freute sich hingegen Camps, dessen Karten für eine Wiederwahl sehr gut stehen dürften.

Kritik an Sicherheit

Lokalmatador Fernando Alonso freute sich nach dem Zuschlag für Valencia vor allem für den spanischen Motorsport. "Es ist gut zu sehen, wie sich dieser Sport in den vergangenen vier, fünf Jahren in unserem Land entwickelt hat. Vorher hat es ja nicht einmal Live-Übertragungen im Fernsehen gegeben", meinte der Doppel-Weltmeister am Donnerstagnachmittag auf der Rennstrecke in Montmelo bei Barcelona.

Ihm persönlich sei es jedoch relativ egal, dass es nun zwei Heimrennen gibt. "Für mich macht es keinen Unterschied, ob ich in den Flieger nach Italien oder Spanien steige", erklärte der Asturier.

Punkto Sicherheit hat Alonso jedoch seine Zweifel. "Einerseits werden in Barcelona aus Sicherheitsgründen die letzten zwei Kurven verändert, andererseits haben wir jetzt ein zweites Stadt-rennen. Und das, obwohl nicht einmal 20 Kilometer entfernt in Valencia eine Strecke existiert. Irgendwie ist es schwer zu verstehen, was die Formel-1-Bosse wollen."

Erstmals in Singapur

Singapur ist 2008 erstmals Schauplatz eines Rennens. Das kündigte Handelsminister S. Iswaran am Freitag an. Das Rennen solle durch die Innenstadt des Stadtstaats führen und möglicherweise als erstes Formel-1-Rennen in der Nacht ausgetragen werden. Dafür müssten jedoch die Sicherheitsaspekte abgeklärt werden. Der Grand Prix werde für fünf Jahre in Singapur ausgetragen.(APA)