Das Betreiberkonsortium und der Generalunternehmer drängen auf klare Zuständigkeiten bei dem Projekt: "Wenn Deutschland als größter EU-Beitragszahler eine Führungsrolle übernimmt, wäre das hilfreich", sagte Jürgen Ackermann, der Chef des Galileo-Generalunternehmers Esnis, dem "Handelsblatt". Das Gemeinschaftsunternehmen der europäischen Satellitenhersteller baut derzeit Testsysteme. Ackermann warnte vor einer stärkeren Einflussnahme der europäischen Weltraumagentur Esa. "Sollte die Struktur verändert werden, drohen erhebliche Verzögerungen."
Ehrgeiziges Projekt
Das Satelliten-Ortungssystem ist eines der ehrgeizigsten Weltraumprojekte weltweit: Das System soll ab 2012 metergenaue Ortsbestimmungen für Autos, Schiffe und Flugzeuge ermöglichen. Damit soll es Konkurrent des bereits bestehenden US-Systems GPS werden.
Die deutsche Industrie hat ihren Rückzug beim geplanten europäischen Satellitennavigationssystem Galileo mit mangelnder Absicherung der Risiken durch die Politik gerechtfertigt. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie, Thomas Enders, forderte am Donnerstag in Berlin nachdrücklich eine Ausdehnung des Systems auf militärische Anwendungen. Dann gebe es mehr Exportchancen dafür.