Der Kraftfahrerverein ARBÖ warnte unlängst vor unbedachten Käufen von Gebrauchtautos. Im Durchschnitt weise jedes Auto aus zweiter Hand sechs versteckte Mängel auf, heißt es. Es folgte der obligate Hinweis, man solle den Wunschwagen vor dem Kauf auf jeden Fall in einem ARBÖ-Prüfzentrum durchchecken lassen. Dies kostet für Mitglieder 57 Euro (beim ÖAMTC übrigens 49 Euro, Nichtmitglieder werden von beiden nicht bedient).

Kein Reparaturinteresse

Die Autofahrerklubs - ARBÖ wie auch der größere ÖAMTC - müssen auf solche Erkenntnisse natürlich hinweisen (und die Autohändler haben auch nicht die Möglichkeit, Durchschnittszahlen empirisch zu widerlegen), ist doch das Dasein als unabhängige Prüfinstanz wichtig für die Existenz wie das Anbieten von Pannenhilfe.

Deswegen ist bei der Veröffentlichung von Mängelstatistiken zu beachten, welches Interesse damit verfolgt wird. Faktum jedoch ist: Die Klubs haben kein Reparaturinteresse oder wollen jemandem ein Auto verklopfen.

Einem Gebrauchtwagenhändler, der sich weigert, das infrage kommende Fahrzeug zu einem Ankaufstest bei einem der Klubs bringen zu lassen, sollte ohnehin nicht über den Weg getraut werden. Zu einem Test sollte der Händler auch auf jeden Fall eine Kopie des Typenscheins mitgeben. Nicht deswegen, weil darin wichtige Daten enthalten sind - wie das etwa das exakte Fahrzeuggewicht für den Bremstest.

Typenschein Pflicht

Dazu kommt, dass der Typenschein den Eigentumstitel am Fahrzeug repräsentiert. Fahrgestellnummer und Motornummer sind darin zwecks eindeutiger Identifikation vermerkt. Wenn also der Typenschein "nicht auffindbar" ist, sollte man den Kauf also eher rasch vergessen. (szem, AUTOMOBIL, 11.5.2007)