Hamburg - Ein schwuler Vater oder eine lesbische Mutter sind mehreren Studien zufolge ebenso gute Eltern wie Heterosexuelle. Nach einem Bericht der Wochenzeitung "Die Zeit" vom Donnerstag lernen deren Kinder zudem eher Toleranz und sind emotional stabiler. Wer bin ich? Wie bin ich? Die Soziologin Gill Dunne vom Gender Institute der Londoner School of Economics habe in einer Studie die Kinder von hundert schwulen Männern untersucht. Demnach könnten heterosexuelle Väter sich die "Homokollegen" sogar zum Vorbild nehmen. "Ist der Papa anders, lernen die Kinder, mit Unterschieden zurechtzukommen. Ob schwul, ob Flüchtling, ob schwarz - die Kinder entwickeln ein größeres Maß an Toleranz gegenüber Menschen, die sich von der Norm unterscheiden", sagt Dunne. Sie vermutet, dass sogar die eigene Persönlichkeit schneller reift. "Die Kinder begannen, sich selbst zu definieren. Sie fragten sich: Wer bin ich? Wie bin ich?" Weitere Untersuchungen, vor allem aus den USA und England, haben laut "Zeit" ergeben, dass homosexuelle Väter im Durchschnitt eine stabilere Umwelt für ihre Kinder bereitstellten und mehr positive Beziehungen zu ihren Kindern aufbauten als heterosexuelle Väter. Schwule geben ihren Kindern mehr Erklärungen und reagieren stärker auf kindliche Signale als die heterosexuellen Kollegen, heißt es in dem Bericht. Von lesbischen Eltern erzogene Kinder zeichneten sich durch besondere emotionale Stabilität aus. (APA)