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Am Flohmarkt des zentralen Fundamtes mit Sitz in Währing gingen aber auch andere leer aus: „Gott sei Dank – i bin wieder draußen“, sagt eine Dame angesichts der vielen Flohmarktbesucher. Ihr Begleiter: „Da kumst ja net zuwa!“ Schweigen, dann sie: „Gibt‘s hier irgendwo a Bier?“ Er: „Sicher!“ Es ist gerade 9.15 Uhr.
Fünfzehn Minuten früher hat der Markt geöffnet – und der erste Sturmlauf von Interessierten ins Foyer des Fundamtes in der Bastiengasse eingesetzt. Auf Wühltische leeren die Mitarbeiter die Ware, so sie es überhaupt bis dorthin schaffen. Kleidung, Geldbörsen, Taschen, oder Rucksäcke werden ihnen aus der Hand gerissen. Wirklich Wertvolles sucht man hier vergebens.
Teures fürs Dorotheum
Teure Artikel und Fahrräder landen im Dorotheum. Hier kosten die meisten Teile einen Euro. Über Mengenrabatte wird spontan entschieden, gehandelt wird auch. Einiges dürfte sich im Durcheinander „verlieren.“ Um halb elf ist Schluss: leer gekauft.
Ein Jahr lang werden in Wien Fundstücke aufbewahrt, bevor sie am Flohmarkt landen, der jeweils im Frühjahr und im Herbst stattfindet. Wobei nicht alle Dinge aufbewahrt werden müssen: „Wenn sie verschimpeln, werden sie auch vorher weggeworfen“, sagt Andreas Prikoszovich, Leiter des Zentralen Fundservices. Rund 45.000 Fundstücke gibt es in Wien pro Jahr. Maximal die Hälfte wird innerhalb der Frist abgeholt.
Ein „bisserl über 500 Euro“ sollen eingenommen worden sein, heißt es später auf Anfrage im Fundbüro. Wo das Geld hin fließt? „Ins Magistrat.“ Was auch immer das genau heißen mag. (Peter Mayr/DER STANDARD-Printausgabe, 12./13.5.2007)