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Kaufmann: Mit dem neuen Skylink-Terminal werden wir beim Passagierkomfort unter den Top drei weltweit sein.

Foto:Reuters/Prammer
Standard: Wie interpretieren Sie die Aussagen des slowakischen Premiers Robert Fico, er will ein Jointventure zwischen den beiden Flughäfen Wien und Bratislava? Kaufmann: Wir halten eine Kooperation beider Airports für sinnvoll und werden uns um diese auch bemühen. Wir sind froh, dass der Premier sich in dieser Richtung positiv geäußert hat.

Standard: Sie sind an den Airports in Malta, Košice und Friedrichshafen beteiligt, scheiterten in Antalya. Wie schauen die weiteren Expansionspläne aus?
Kaufmann: Für einen Flughafen unserer Größe mit rund 17 Millionen Passagieren pro Jahr sind wir international sehr aktiv. Wir sind an drei Flughäfen beteiligt, und zwar Malta, Košice und Friedrichshafen. Wir werden uns weitere Projekte anschauen. Nur: Es gibt einen extrem starken Wettbewerb auf dem Airport-Sektor und man muss sich viele Projekte anschauen, um eines zu bekommen. Es gibt kleinere und mittlere Airports, in der Größe von Malta etwa, wo wir uns alleine beteiligen können. Bei größeren Projekten werden wir jeweils gemeinsam mit einem Partner, etwa einem Finanzinvestor vorgehen.

Standard: Meinl ging mit einer Gesellschaft, die Airports kaufen will, jüngst an die Börse. Warum boomt das Flughafen-Geschäft so?
Kaufmann: Es gibt sehr viel Geld auf den Kapitalmärkten, das eine langfristige Veranlagung sucht. Und es entstehen mehr und mehr Fonds, die in Infrastruktur investieren wollen, weil das ein langfristiges Investment ist und zudem sehr sicher. Innerhalb der Infrastruktur sind wiederum Flughäfen sehr interessant, weil es dort eine Wachstumsstrategie gibt. Gerade bei Pensionsfonds gibt es große Nachfrage nach Flughafen-Investments: Die sind sicher und haben ein hohes Wachstum.

Standard: Sie haben SkyEurope und Korean Air nach Wien geholt, welche Airlines kommen noch?
Kaufmann: Heuer ist ein extrem gutes Jahr für den Wiener Flughafen mit den meisten Neuzugängen. SkyEurope bietet 16 Destinationen ab Wien. Korean startete 2006 mit Frachtfliegern und jetzt fliegt sie dreimal wöchentlich Passagiere von und nach Seoul. Neu kommt ab 20. Juni Saudi Arabian mit zwei wöchentlichen Verbindungen ab Wien nach Riad. Estonian startet am 4. Juni nach Tallin. Air One ist seit März hier und fliegt 14-mal Wien–Rom und ab 1. Juni siebenmal wöchentlich nach Neapel. Delta startet am 22. Mai fünfmal wöchentlich nach Atlanta. Air Transat fliegt seit 11. Mai wöchentlich nach Toronto und Montreal und startet bereits im Juni eine zweite Frequenz. Click Air bietet seit 1. Mai siebenmal wöchentlich die Route Wien–Barcelona an. Der Grund für die vielen Neuzugängen: Wir machen seit zwei Jahren massives Marketing für den Wiener Flughafen bei Airlines. Wenn Sie so wollen, ernten wir jetzt die ersten Früchte. Allein in den ersten vier Monaten 2007 stieg die Zahl der Passagiere um 9,2 Prozent auf 5,2 Millionen.

Standard: Wann beginnt der Tender für Shops und Restaurants im neuen Terminal Skylink? Kaufmann: Noch vor dem Sommer. Skylink wird für die Passagiere ein Erlebnis sein und in Sachen Qualität einen Riesensprung vorwärts bringen. Unser Ziel ist es, weltweit unter die Top drei beim Passagierkomfort zu kommen. Der Non-Aviation-Bereich wird dann auf 19.700m2 Shop- und Gastrofläche bieten, was sehr wichtig für den Ertrag des Flughafens ist. Im Skylink hat der Kunde – das ist eine Wiener Innovation – den Vorteil, dass er beim Umsteigen nicht das Terminal wechseln muss, sondern nur das Stockwerk, wodurch wir unsere Minimumumsteigezeit von 25 Minuten absichern können. Das ist vor allem für die AUA interessant, weil es in Wien dann schöner, besser und bequemer ist, umzusteigen. (Claudia Ruff, DER STANDARD Printausgabe 12.05.2007)