Die Versteigerung der deutschen UMTS-Mobilfunklizenzen ist heute, Mittwoch, in den dritten Auktionstag gegangen. Der Verlauf wird weiter als schleppend bezeichnet. Die Höchstgebote für alle zwölf Frequenzpakete summierten sich am späten Nachmittag auf mehr als 4,5 Mrd. DM (2,30 Mrd. Euro/31,7 Mrd. S) und nähern sich somit der Fünf-Milliarden-Marke. Neben der Telefongesellschaft Mobilcom, die sich in der ersten Runde bereits mit einer Mrd. DM an die Spitze des Bieterfeldes gesetzt hatte, überschritten die Gebote der Telekom-Tochter T-Mobil (D1) und Bietergruppe 3G von Sonera (Finnland) und Telefonica (Spanien) erstmals die Milliarden-Grenze. Nach wie vor gehen die sieben Lizenzbewerber bei der Auktion aber zögerlich vor. Sie folgen dem Muster, im Bieterprozess nur die geforderte Mindestsumme einzusetzen. Danach muss ein bestehendes Höchstgebot für eines der zwölf Frequenzpakte mit mindestens zehn Prozent übertroffen werden. Alle Bieter waren am Mittwochnachmittag noch im Rennen. Ein Ende der Versteigerung der vier bis sechs UMTS- Lizenzen ist derzeit nicht in Sicht. Nach Einschätzung des Präsidenten der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Klaus-Dieter Scheuerle, wird sich das eher vorsichtige Bieterverhalten auch morgen, Donnerstag, fortsetzen. Die Schwelle von zehn Mrd. DM werde wohl Anfang kommender Woche erreicht werden, so Scheuerle. Insgesamt bieten sieben Unternehmen und Konsortien um die begehrten Mobilfunklizenzen, die ab 2002 eine superschnelle Datenübertragung und Multimedia über Handy ermöglichen. Ein Ende der Versteigerung, die dem Bund einen zweistelligen Milliardenbetrag (DM) bringen könnte, ist derzeit nicht absehbar. Die bisher vorliegenden Höchstgebote sind nur Zwischenergebnisse, da T-Mobil, E-Plus Hutchison, Debitel und Viag Interkom nur für einen Block Höchstbieter sind und daher nachlegen werden. Es wird damit gerechnet, dass vor allem die Marktführer Mannesmann und T-Mobil mit ihrem großen Kundenstamm drei Blöcke anstreben, während sich die anderen Unternehmen diese Möglichkeit prinzipiell ebenfalls offen halten werden, um möglicherweise eins von vier siegreichen Unternehmen zu sein. Vertreten sind sieben Unternehmensgruppen bei der Auktion: Die vier bereits am deutschen Markt aktiven Mobilfunkanbieter D-1 Telekom, D-2 Mannesmann/Vodafone AirTouch, E-Plus mit seinen Partnern KPN (Niederlande), Hutchison Whampoa (Hongkong) und NTT DoCoMO (Japan) sowie Viag Interkom mit seinen Partnern British Telecom und Telenor (Norwegen). Zudem bieten France Telecom mit Mobilcom, Swisscom mit Tochter Debitel sowie die Bietergruppe 3G von Sonera (Finnland) und Telefonica (Spanien). (red/APA/dpa)