Foto: Greenpeace / Manuel Citak
Istanbul/Wien - Dass der Menschheit nicht mehr allzu viel Zeit bleibt, um den Klimawandel zu stoppen, will die Umweltorganisation Greenpeace mit einer außergewöhnlichen Aktion kurz vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm veranschaulichen. Unter der Leitung des österreichischen Umweltschützers Wolfgang Sadik wird die Organisation auf dem Berg Ararat in der Osttürkei ein großes Holzschiff, nach dem Vorbild der Arche Noah, in 2.500 Meter Höhe errichten.

Konstruktion und Nutzung

"Die verantwortlichen Politiker dürfen nicht weiter zusehen, wie die Welt in Fluten, Stürmen und Überschwemmungen unterzugehen droht, und Abertausende von Menschen Gefahr laufen, ihre Heimat zu verlieren", sagte Sadik. Der aktuelle Bericht des UN-Klimarates habe aufgezeigt, wie bedrohlich die Lage bereits ist. Für den Bau der Arche leitet der Aktivist eine Karawane, die mit Hilfe von vierzig Pferden zwölf Kubikmeter vorgefertigter Holzteile auf 2.500 Meter Höhe transportiert, wo in den folgenden Tagen mit dem Aufbau von Stützen, Kiel und Spanten begonnen wird. In den nächsten Wochen werden dann rund zwanzig türkische wie auch internationale Tischler den Bau des Schiffes zu Ende bringen.

Danach soll die Arche als Berghütte genutzt werden, wofür sie von Greenpeace am 31. Mai der Öffentlichkeit übergeben wird. Einen Tag vorher wird ein Trupp von Kletterern der Umweltorganisation auf dem Gipfel des Ararat in 5.137 Metern Höhe an die politisch Verantwortlichen in aller Welt appellieren, die dringend notwendigen Klimaschutz-Maßnahmen konsequent umzusetzen.

Hintergrund

"Auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm müssen den vielen Ankündigungen zum Klimaschutz endlich Taten folgen", forderte Greenpeace-Sprecher Bernhard Obermayr. "Vor allem die Vereinigten Staaten von Amerika müssen als weltgrößter Verursacher von Treibhausgasen ins Boot geholt und zu konkreten CO2-Senkungszielen bewegt werden. Doch auch Österreich, längst schon eines der Klimaschutz-Schlusslichter in der EU, muss seine Anstrengungen deutlich erhöhen", so Obermayr. (APA)