Wien - Der österreichische Fußball-Rekordmeister SK Rapid Wien muss der Bundesliga in der kommenden Saison als Lizenzauflage im Rahmen eines Berichts vierteljährlich die Erfüllung des eigenen Budgetplanes beweisen. Das hat Manager Werner Kuhn, dessen Klub am Dienstag erst in zweiter Instanz die Spielgenehmigung erhalten hatte, am Mittwoch im Rahmen eines Pressegesprächs in Wien bestätigt.

Die österreichische Bundesliga ist nach der abgelaufenen Saison mit dem Konkurs von Sturm Graz und GAK darauf bedacht, ähnliche Problemfälle in Zukunft zu vermeiden. "Das ist auch in Ordnung", stellte Kuhn klar. "Wir haben uns selbst einen strengen Budgetplan auferlegt. Die Lizenzauflage ist, dass sich die Ausgaben und Einnahmen die Waage halten. Wenn wir also mehr Sponsorgelder lukrieren können, besteht auch die Möglichkeit, mehr Geld auszugeben."

"Ich habe nie an die 20 Millionen geglaubt"

Der fehlgeschlagene 20-Millionen-Euro-Deal mit der Firma "Jasmin Raw Materials Ltd." ist bei Rapid längst in Vergessenheit geraten. "Ich habe nie an die 20 Millionen geglaubt", erwähnte Kuhn. Die Zahlungen von EADS an den Wiener Klub schlagen hingegen weiter hohe Wellen. Trotzdem betonte der Rapid-Manager, sich für dieses Thema nicht entschuldigen zu müssen. "Das ist nur eine Jugendförderung. Ich wäre froh, weitere solche Sponsoren zu haben", so Kuhn.

Die kolportierte eine Million Euro pro Jahr entbehre jedenfalls jeder Grundlage. "Dieser Betrag wurde dem Verein nur in den Mund gelegt. Die Summen sind zwar kein Geheimnis, aber Vertraulichkeit ist in diesem Geschäft einfach üblich. Jeder unserer 46 Partner will, dass Informationen bezüglich Laufzeit und Beträgen vertraulich behandelt werden."

"Suchen einen wie Kincl"

Für die kommende Saison wird es an der Kaderzusammensetzung wohl einige Veränderungen geben. Neben dem künftigen Schwadorf-Duo Marek Kincl und Jozef Valachovic dürfte es weitere Abgänge geben. "Auch unsere Einkaufspolitik wurde im Budgetplan genau festgelegt, Spielerabgänge sind natürlich auch geplant", betonte Kuhn.

Nach dem Kincl-Abgang befindet sich Rapid vor allem auf der Suche nach einem neuen Stürmer. Pasching-Stürmer Fidjeu-Tazemeta passt dabei nicht in das Konzept von Coach Peter Pacult. "Er war in zwei Spielen sehr torgefährlich, ist aber kein Thema für uns. Er ist ein Stürmer, der seine Schnelligkeit vor allem im Konter ausspielen kann. Das ist bei uns nicht so gefragt", stellte der Rapid-Trainer klar. "Wir suchen einen echten Mittelstürmer, wie Kincl."

"Sariyar werden wir uns nicht leisten können"

Auch etwaigen Gerüchten über einen Wechsel der beiden Pasching-Spieler Sariyar und Bubenik nach Wien machte Pacult wohl ein Ende. "Sariyar werden wir uns nicht leisten können, laut seinem Manager ist er sehr teuer. Und Bubenik hat einen Vertrag bis 2008." (APA)