Spitzenreiter Irland
Der Grad der Umsetzung der in der "Bologna-Erklärung" vereinbarten Ziele wird an Hand von zwölf Bereichen gemessen. Österreich erreicht hier nach Angaben des Wissenschaftsministeriums 53 von 60 möglichen Punkten. An erster Stelle liegt Irland, gefolgt von Dänemark, Norwegen und Schottland (gemeinsam auf Platz zwei), Finnland (3), Ungarn (4), Island und Schweden (beide 5). Deutschland liegt an 9. Stelle, Frankreich auf Platz zehn, Italien auf Rang elf.
An den österreichischen Universitäten wurden im Wintersemester 2006/07 211 Bachelor- und 278 Master-Programme angeboten. Das entspricht einem Umsetzungsgrad von 42 Prozent im Vergleich zu der Zeit vor der "Bologna-Erklärung", wobei allerdings auf Grund der derzeitigen Gesetzeslage nicht alle Studien umgestellt werden: so bleiben etwa Medizin, die Lehramtsstudien oder Jus - zumindest vorerst - noch im alten Diplomstudien-System. An den Fachhochschulen ist der Umsetzungsgrad mit 77 Prozent noch deutlich höher, hier werden 115 Bachelor- und 33 Master-Programme angeboten, die noch existierenden Diplomstudien sind praktisch alle im Auslaufen.
Nachholbedarf bei Einführung eines nationalen Qualifikationsrahmens
Gut beurteilt wird Österreich u.a. auch bei Maßnahmen, die die internationale Anerkennung von erworbenen Kenntnissen und Abschlüssen erleichtern sollen. So werde etwa das sogenannte Diploma Supplement flächendeckend angeboten, ein englischsprachiger Zusatz zum Diplom für die Vergleichbarkeit von Abschlüssen, sowie das ECTS-System (European Credit Transfer and Accumulation System) für die Vergleichbarkeit von Prüfungen. Nachholbedarf gibt es bei der Einführung eines nationalen Qualifikationsrahmens, ein neues Instrument zum Vergleich der Ausbildungsniveaus zwischen den Ländern.