Frankfurt - Die zur Allianz
gehörende Investmentbank Dresdner Kleinwort hat eine
milliardenschwere Diskriminierungsklage von früheren
Mitarbeiterinnen außergerichtlich beigelegt. Eine Sprecherin des
Instituts wollte am Freitag keine Angaben zu den Details der
Einigung machen. "Das Verfahren wurde ohne Anerkennung geltend
gemachter Ansprüche zur Zufriedenheit aller Beteiligten
beigelegt", sagte sie lediglich. In der Vergangenheit wurden zur
Beilegung von solchen Rechtsstreitigkeiten Beträge in
mehrstelliger Millionenhöhe gezahlt.
Vorwürfe
Sechs weibliche Beschäftigte der Bank, die bis vor kurzem
noch Dresdner Kleinwort Wasserstein (DrKW) hieß, hatten Anfang
2006 in New York eine Klage gegen ihren Arbeitgeber eingereicht
und hatten ursprünglich rund 1,4 Milliarden Dollar wegen Diskriminierung gefordert. Laut der Klageschrift
warfen die Klägerinnen der Investmentbank vor, ihnen bewusst
Positionen in Führungsetagen vorenthalten und sie im Vergleich
mit Männern schlechter bezahlt zu haben. Sie sollen zudem dazu
aufgefordert worden sein, eine Feier zu verlassen, damit ihre
Kollegen ungestört ein Strip-Lokal besuchen konnten. Auch abschätzige Bemerkungen über Mutterschaftsurlaub wären gemacht worden. Dresdner
Kleinwort hatte die Vorwürfe stets als unbegründet
zurückgewiesen.
Kein Einzelfall
Diskriminierungsklagen hat es in den vergangenen Jahren an
der Wall Street und in der Londoner City häufiger gegeben. Erst kürzlich zahlte Morgan Stanley in einem solchen
Rechtsstreit 54 Millionen Dollar, um einen Vergleich zu
erreichen (mehr dazu
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). Vergangenes Jahr war auch die Deutsche Bank
ins Visier der US-Gleichstellungsbehörde EEOC geraten.
Hintergrund waren die Vorwürfe einer ehemaligen
Wertpapier-Händlerin, das Institut habe sie und andere Frauen
schlechter behandelt als männliche Kollegen. (Reuters/APA)