Polnische Lehrergewerkschaft kündigt Warnstreik an
LehrerInnen fordern 20 Prozent mehr Gehalt - BerufseinsteigerInnen an einer polnischen Schule verdienen umgerechnet 398 Euro monatlich
Redaktion
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Die polnische Lehrergewerkschaft hat ihre Mitglieder zu einem zweistündigen Warnstreik aufgerufen. Die LehrerInnen fordern eine Gehaltserhöhung.
Warschau - Die polnische Lehrergewerkschaft ZNP, der 317.000 Lehrer angehören, hat ihre Mitglieder für den 29. Mai zu einem zweistündigen Warnstreik aufgerufen. Das beschloss der Vorstand der Arbeitnehmervertretung. Hauptforderungen von ZNP sind eine Gehaltserhöhung von 20 Prozent im kommenden Jahr und die Beibehaltung des Rechts auf Frühpensionierung nach 30 Berufsjahren.
Zuständiger Minister verweigerte Gespräche
Zuvor hatten sich ZNP-Vertreter mit Bildungsminister Roman Giertych getroffen. Der Minister hatte Gespräche mit der Gewerkschaft seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr gemieden. Er wirft der ZNP vor, noch von Kadern aus der kommunistischen Zeit geführt zu werden. So ignorierte Giertych die Vorschläge der ZNP für die Verleihung von Ehrenmedaillen. Hochrangige Kollegen aus Giertychs national-katholischer Partei LPR kritisierten die gestrigen Gespräche als "Zeichen von Schwäche".
Giertych erklärte in einem Radiointerview, er unterstütze die Forderungen der Gewerkschaft und werde sie innerhalb der Regierung vertreten. Gleichzeitig zweifelte der Minister daran, dass die Lehrer sich an dem Warnstreik beteiligen werden. Ein angehender Lehrer an einer polnischen Schule verdient 1.508 Zloty (398 Euro) monatlich, mit der Zahl der Berufsjahre steigt die Entlohnung bis auf 3.393 Zloty (895 Euro). (APA)
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