Sebastian Loeb demonstrierte auf der wunderschönen Mittelmeer-Insel Sardinien am ersten Tag einmal mehr seine Extraklasse.

Olbia/Italien - Der dreifache Weltmeister Sebastien Loeb hat im siebenten Lauf zur Rallye-WM auf Sardinien die erste Etappe als Spitzenreiter beendet. Nach sechs von 18 Schotterprüfungen hatte der WM-Spitzenreiter und Vorjahressieger aus Frankreich im Citroen C4 22,4 Sekunden Vorsprung auf den Finnen Marcus Grönholm und 29,1 auf dessen Landsmann Mikko Hirvonen (beide Ford Focus). Manfred Stohl rangierte mit seinem Citroen Xsara mit 2:35 Minuten Rückstand auf Rang acht, dieses Abschneiden entsprach in etwa den Erwartungen des Wieners.

Loeb brachte sich mit Bestzeiten auf den Sonderprüfungen Nummer fünf und sechs in eine gute Ausgangsposition für seinen vierten Sieg in Serie und den dritten in Italien in Folge. Nach drei Sonderprüfungen war der Elsässer nur Fünfter, profitierte aber auch von Defekten seiner Rivalen - Grönholm verlor auf SP 6 wegen eines gebrochenen Stoßdämpfers viel Zeit.

Technikprobleme für Groenholm

"Ich wurde heute dafür bestraft, dass ich in der Weltmeisterschaft vorne bin und deswegen als erstes Auto wieder einmal für die Konkurrenz die Pisten säubern musste. Beim zweiten Durchgang am Nachmittag konnte ich endlich richtig attackieren", erklärte der 33-jährige Loeb. "Ich habe auf dieser Insel einfach kein Glück. Wir hätten die Führung behalten können, aber die Technik war gegen uns", haderte hingegen der WM-Zweite Grönholm mit seinem Italien-Schicksal.

Im Vorjahr hatte ihn eine aufgeschlitzte Ölwanne zu Beginn der zweiten Etappe um den Sardinien-Sieg gebracht. 2005 vergab er nach einem Überschlag im Peugeot 307 alle Siegchancen.

Pechvogel des Tages war der 22-jährige Finne Jari-Matti Latvala, der im privat eingesetzten Ford Focus bis zur vierten Prüfung vorne lag und dort von Grönholm auf Platz zwei verdrängt wurde. Wenig später musste er seinen Ford mit einem Aufhängungsschaden abstellen.

Stohl zuversichtlich

Stohl strotzte nach dem ersten Tag der Sardinien-Rallye vor Zuversicht: "Ich möchte jetzt nicht zu euphorisch sein, doch die neuen Stoßdämpfer haben Potenzial. Auch das Setup stimmt", erklärte der Wiener. Für den (morgigen) Samstag, an dem sechs Sonderprüfungen auf dem Programm stehen, versprach Stohl volle Attacke: "Es wird Zeit, dass wir uns auch wieder mit absoluten Spitzenzeiten zurück melden. Das ist der Grund, warum ich Rallye fahre." (APA/dpa/Reuters)