Geschlechterpolitik
Fünf Menschen in Indien lebendig verbrannt
Der Hexerei beschuldigt
New Delhi - Fünf Menschen sind im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh bei lebendigem Leib verbrannt worden, weil
NachbarInnen sie für Hexen hielten. BewohnerInnen des Dorfes Thimmapur im Distrikt Warangal hätten die drei Frauen und zwei Männer am
Mittwoch aus ihren Häusern geholt, an Bäume gebunden, mit Benzin übergossen und angezündet, berichteten indische Medien am
Donnerstag.
Die NachbarInnen gaben ihnen die Schuld an mehreren Todesfällen, die sich vor einiger Zeit im Dorf ereigneten. Festnahmen gab es den
Behörden zufolge vorerst nicht. Nach der Tat seien die meisten BewohnerInnen geflüchtet und hätten nur alte Frauen und Kinder zurückgelassen.
Erfolglose Wunderheiler der Hexerei beschuldigt
Vor einer Woche war in Tripura im Nordosten des Landes eine Frau als Hexe
beschuldigt und mit Hacken umgebracht worden. In den armen Regionen Indiens, in denen es an moderner medizinischer Versorgung
mangelt, gehen viele Menschen zu WunderheilerInnen. Wenn diese erfolglos bleiben, werden sie oft der Hexerei beschuldigt. Manchmal erheben
aber auch eigene Verwandte diesen Vorwurf, um so Angehörige aus dem Weg zu räumen und an ihr Vermögen zu kommen. (APA/dpa)