Kaiser meinte, Österreich habe zwar einen attraktiven Standortvorteil bei den Universitäten - etwa durch das hohe Niveau oder die Lebensqualität. Lange Verfahrensdauer beim Aufenthaltsrecht würden Interessierte aber abschrecken, dies sei eine Zumutung. Von Missethon gab es für die von Kaiser geforderte Novellierung des Fremdenrechtes zwar ein klares Nein, gleichzeitig betonte er aber, man sei sich des Problems bewusst und verwies auf anstehende Evaluierungen.
Grundsätzlich müsse in der Migrationsfrage aber "Integration vor Zuwanderung" gelten, pochte Missethon einmal mehr auf einen harten Kurs. Er sprach von "drei Pflichten": Deutsch lernen, Arbeitswillen zu zeigen und sich zu integrieren.
Mitterlehner: "Mehr ausländische Fachkräfte"
Der zuletzt für seine Kritik an der österreichischen Ausländerpolitik parteiintern unter Beschuss geratene Wirtschaftssprecher Reinhold Mitterlehner bekräftigte seine Forderung nach mehr ausländischen Fachkräften. Man brauche bis 2009 in Österreich rund 50.000 Facharbeiter mehr und diese finde man nur zum Teil im Inland.
Das Problem sei jedenfalls nicht mit der Ausbilden von Arbeitslosen oder verstärkter Lehrlingsausbildung zu lösen. Dem widersprach Arbeiterkammer-Direktor Werner Muhm. Er verwies etwa auf eine "noch immer hohe Arbeitslosenrate" auch im Facharbeiterbereich.
Für Vizebürgermeisterin Renate Brauner (S) liegt das Problem in der Saisoniersregelung begraben. Dadurch würden unqualifizierte Kräfte ins Land geholt, meinte sie. Gleichzeitig sei das Fremdenrecht etwa gegenüber Spitzenmanagern abweisend.
Wifo: 20.000 bis 30.000 Zuwanderer nötig