Der Softwareriese Microsoft will künftig das chinesische Dokumentenformat Unified Office Format (UOF) unterstützen. Wie das Branchenportal Cnet berichtet, wird dazu ein Open-Source-Projekt finanziell unterstützt, das einen Konverter entwickelt, der die Übersetzung zwischen dem ECMA-Standard Office Open XML (OOXML) und dem chinesischen Format ermöglicht. Das starke Interesse seitens der Kunden und Behörden der chinesischen Regierung habe dazu geführt, die Entwicklung des Übersetzungstools zu unterstützen, teilte der Konzern mit.
Die finale Version wird Anfang 2008 erwartet
Laut einem Konzernsprecher wird das Pekinger "Information Technology Institute" als einer der UOF-Entwickler der Projektgruppe angehören. Eine erste Betaversion des Konvertertools soll bereits Ende Juli erscheinen. Die finale Version wird Anfang 2008 erwartet. Die Software soll unter einer "sehr freien BSD-ähnlichen Lizenz" stehen und wird auf Sourceforge veröffentlicht. Die chinesische Regierung vertreibt mit dem erstmals 1999 erschienenen Red Flag Linux eine eigene Distribution des freien Betriebssystems. UOF befindet sich seit Jänner 2002 in Entwicklung und basiert, wie auch Microsofts Office Open XML, auf Extensible Markup Language (XML).
"Auf den Spezifikationen sitzen große Firmen wie auf einem Monopol"
Vom chinesischen Ministerium für Informationsindustrie wurde Anfang April eine Kommission eingesetzt, die sich unter dem Namen "docbase technical standardisation working commission" mit dem Problem der Interoperabilität von Office-Anwendungen näher beschäftigen und Lösungen erarbeiten soll. "Viele elektronische Dokumente können nicht ausgetauscht werden, da sie von unterschiedlichen Programmen erstellt werden. Auf den Spezifikationen sitzen große Firmen wie auf einem Monopol", kritisierte ein Kommissionssprecher. Mithilfe der docbase-Technologie soll es möglich sein, jede Dokumenten-Datei mit jedem anderen Programm zu öffnen und darzustellen.
Vorabversion
Microsoft will am Montag, weiters Vorabversionen der Open-Source-Konverter für Powerpoint und Excel veröffentlichen. Diese sollen das Lesen und Schreiben des OOXML- sowie des Open-Document-Formats (ODF) erlauben. Microsoft weigerte sich zunächst, das offene Format ODF zu unterstützen, das schon in verschiedenen Konkurrenzprodukten wie OpenOffice zum Einsatz kommt. Da jedoch weltweit Regierungen und Behörden entschieden haben, Dokumente nur noch in langfristig nutzbaren Formaten wie ODF zu speichern, lenkte der Konzern schließlich ein .