Ein Türkauf soll einen 41-jährigen Bulgaren quasi zum Falschgeldhändler gemacht haben. Kostadinov S. und sein 52 Jahre alter Landsmann Asenov F. sollen versucht haben, in Wien verdeckten Ermittlern der Polizei Blüten im Nennwert von 75.000 Euro zu verkaufen. Nach dem Platzen des Geschäfts und der Festnahme erklärte S., der den Decknamen "Mehmet" benutzt hatte, er habe die Falsifikate von einem Straßenhändler in seiner Heimat bekommen. Bei dem habe er eine Tür erworben und gleichzeitig eine Visitenkarte mit dem Hinweis, "falls er einmal Falschgeld brauche, solle er sich melden".
Aufgeflogen sind die mutmaßlichen Blütenhändler bereits Ende Februar, aus kriminaltaktischen Gründen gaben das Bundeskriminalamt und das Kriminalkommissariat West den Ermittlungserfolg erst am Montag bekannt. Auf "Mehmets" Spur war das Bundeskriminalamt im Zuge internationaler Ermittlungen gekommen. Ein verdeckter Ermittler nahm mit ihm Kontakt auf und erhielt einen ausgesprochen professionell gefälschten 200 Euro Schein. Weltweit sollen etwa 17.000 Stück aus dieser falschen Serie im Umlauf sein.
Nach langwierigen Verhandlungen kam es bei der Übergabe zweier Falschgeldpakete dann zur Festnahme. Während Kostadinov S. alias "Mehmet" weit gehend geständig ist, will sein möglicher Mittäter nur zufällig am Ort der Übergabe gewesen und eigentlich Militaria-Händler sein. (APA/DER STANDARD-Printausgabe, 22.5.2007)